In den ersten 13 Pflichtspielen seit der Rückkehr zu Rapid blieb Louis Schaub ziemlich diskret, erzielte kein Tor, fiel kaum auf. Doch im 14. stand er Mittwoch im Mittelpunkt. Da jubelte Grün-Weiß über die Rückkehr des Euro-Luis: Mit einem Doppelpack sicherte Louis Schaub Rapid zum Auftakt der Conference League das hochverdiente 2:1 (1:1) im nicht einmal halbvollen Fatih Terim-Stadium bei Basaksehir Istanbul und damit auch die Siegesprämie von 400.000 Euro. Damit holte er den Jahrhundertrapidler Hans Krankl in Sachen Europacuptoren ein. Es sind jeweils 18. „Schon mit dem ersten Tor ist eine große Last von mir gefallen“, gab Schaub nachher erleichtert zu. Er traf erstmals im Europacup seit Oktober 2016
Letzten Samstag hatte der 29 jährige sicher eine Teilschuld, dass Rapid gegen den LASK daheim nicht gewann, zwei Punkte liegen ließ. Vier Tage später sagte Canal+-Kommentator Erich Auer, als in der 25. Minute Schaub gefühlt erstmals an den Ball kam: „Ja, Schaub spielt auch mit!“ 18 Minuten später zeigte er seine Klasse: Von rechts zog er in die Mitte, zog mit seinem starken linken Fuß ab, traf genau ins lange Eck. Perfekt. Aber das reichte nicht zur Pausenführung. Weil in der zweien Minute der Nachspielzeit Polens Teamstürmer Krzystof Piatek bei seiner Flanke von Serdar Gürler, der in der fünften Minute die Latte traf, höher sprang als Lukas Grgic und Niklas Hedl per Kopf bezwang.
Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte schlug Schaub nochmals zu. Nach einem perfekten Angriff, der in der eignen Hälfte begann, übernahm er einen Pass von Guido Burgstaller mit links direkt. Das war bereits sein Siegestor. Sein vierter Doppelpack nach dem beim 3:1-Heimsieg gegen Asteras Tripolis 2013, beim 3:3 gegen HJK Helsinki 2014 und dem legendären zum 3:2-Auswärtssieg bei Ajax Amsterdam am 4. August 2015, als es um den Aufstieg in die Gruppenphase der Champions League ging. Ein Jahr später traf er beim 4:0-Auswärtssieg in der Qualifikation zur Europa League bei Jednota Trencin sogar dreimal. In Istanbul erinnerte er erstmals in dieser Saison an den Schaub von früher. Zwei Torschüsse, zwei Treffer.
Rapids Sieg hätte höher ausfallen können oder sogar müssen. Tore von Burgstaller und Dion Beljo zählten nach VAR-Überprüfung wegen knapper Abseitsstellung nicht, einige Möglichkeiten blieben ungenützt. Daher hatte auch Hedl seinen Anteil an dem geglückten Start in die Ligaphase, als er in der 98. Minute den einzigen gefährlichen Torschuss von Basaksehir nach der Pause, der von Piatek kam, aus der Ecke holte. Es war die dritte Abwehr Hedls im ganzen Spiel. Auch das zeigte, dass Raid auch als laufstärkere Mannschaft Match und Gegner kontrollierte. Nach Schlusspfiff stürmte auch Trainer Robert Klauß, der wegen seiner Sperre auf d er Tribüne saß, in der Coaching Zone von Stefan Kulovits vertreten wurde, jubelnd auf den Rasen: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, überragend wie die vier vorne angelaufen haben!“ Damit meinte er Kapitän Matthias Seidl, Burgstaller, Beljo und Schaub. Weiter geht es in der Conference League am 24. Oktober in Hütteldorf gegen den FC Noah aus Armenien – da ist der zweite Sieg eingeplant.
Foto: UEFA.