Fußball

Rapid ohne Ambition darf nicht sein! Kein Widerstand bei 1:4

Von möglichst teuer verkaufen war noch Mittwoch Abend auf der Pressekonferenz von Rapids Trainer Didi Kühbauer im Londoner Emirates Stadium die Rede. Sportchef Zoran Barisic sprach davon, dass es um die Reputation gehe. Aber schon als die Aufstellung Rapids offiziell wurde, musst man daran zweifeln. Wegen sieben Umstellungen gegenüber dem 1:1 am Sonntag im Derby gegen Austria.  Draußen blieben Tormann Paul Gartler, Matteo Barac, Filip Stokjovic, Thorsten Schick, Srdjan Grahovac, Christoph Knasmüllner und Ercan Kara. Drin bleiben nur Max Hofmann, Kelvin Arase, Max Ullmann und Marcel Ritzmaier. Also begann eine Mannschaft gegen Arsenal, die noch nie  so zusammengespielt hatte. Mit Richard Strebinger im Tor, mit Leo Greiml und Mario Sonnleitner im Abwehrzentrum (was bei Greiml verständlich war, weil er Sonntag in Hartberg statt des gesperrten Max Hofmann spielen muss), mit Lion Schuster im zentralen Mittelfeld, mit Koya Kitagawa und mit Deni Alar, der bis auf drei Kurzeinsätze bisher links liegen gelassen wurde.

Die Spieler schienen die „Botschaft“ ihre Trainers mehr oder weniger verstanden zu  haben. Das Match war eigentlich egal.  Dementsprechend präsentierten sie sich beim 1:4 (0:3). Blutleer, ohne Ambition, wie ein Sparringspartner für die Europa League-Garnitur von Arsenal. Das darf nicht sein. Nach 10 Minuten patzte Strebinger bei einem Fernschuss von  Alexandre Lacazette, sieben Minuten später kassierte Rapid bereits das zwölfte Tor dieser Saison nach einer Standardsituation. Der spanische Innenverteidiger Pablo Mori verlängerte per Kopf einen Eckball von Reiss Nelson (Bild oben). Und knapp vor der Pause traf Eddie Nketiah zum 3:0. „Wir haben nicht so verteidigt, wie man gegen Arsenal verteidigen muss“, kommentierte Kühbauer nachher die Vorstellung.

Zur zweiten Hälfte brachte er Barac und Schick. Das schnelle Tor von Kitagawa gab nur kurz Hoffnung. Nach 66 Minuten und dem 4:1 durch Emile Smith Rowe nach einem katastrophalen Barac-Fehlpass war alles erledigt. Danach kamen noch Kara und Knasmüllner zu einer kurzen „Trainingseinheit“. Alles sah nur noch nach Schadensbegrenzung aus, die dank Strebinger gelang. „Es wäre hier auch in kompletter Besetzung sehr, sehr schwer gewesen, zu bestehen“, glaubt Kühbauer nachher, „da Match gegen Molde ist halt nun einmal das wichtigere“. Damit hat er recht. Nur hätte er das schon im Vorhinein so kommunizieren sollen, dann wäre alles vielleicht etwas erträglicher gewesen. Wer das Match auf DAZN live verfolgte, dem fiel es schwer, dem etwas Positives für Rapid abzugewinnen.

Ausser, dass nächsten Donnerstag gegen Molde (3:1 gegen Dundalk) noch alles repariert werden kann. Die Gelegenheit haben die Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg nicht mehr: Sie sind mit Paok Saloniki nach dem 1:2 auf Zypern bei Omonia Nikosia ausgeschieden. Schwab spielt bis zur Pause, Murg in der zweiten Hälfte. Weiter gekommen als Gruppensieger sind Aleksandar Dragovic und Teamkapitän Julian Baumgartlinger mit Bayer Leverkusen durch das 3:2 bei OGC Nizza mit ihrem Landsmann Flavius Daniliuc. Dragovic erzielte die 2:1-Führung, Baumgartlinger köpfelte das Siegestor. Bereits vor dem 0:0 bei Roter Stern Belgrad standen Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch und Stefan Posch mit Hoffenheim als Aufsteiger fest. Daher bekam Posch in Belgrad eine Pause, mussten Baumgartner und Grillitsch nur zu Kurzeinsätzen ran.

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