Fußball

Rapid setzt auf Dahlin: Bringt er Traustason von Athen nach Malmö?

Als das Finale des Confed-Cups gerade begonnen hatte, rückte Rapid mit der Meldung heraus, dass Arnor Traustason Stunden zuvor das Trainingslager in Windischgarsten verlassen hatte. Mit Erlaubnis von Sportchef Fredy Bickel, der dem Isländer grünes Licht für Gespräche mit interessierten Klubs und ihm bis zum Ende des Camps Zeit gab, sich über seine sportliche Zukunft klar zu werden. Damit war klar, warum der 2,3 Millionen-Kauf Samstag beim 1:1 gegen Celtic Glasgow in Amstetten nicht zum Zug kam. Nur keine Verletzung riskieren und eine mögliche Ablöse gefährden. Das Trainingslager endet aber schon Mittwoch mit dem Test gegen Apollon Limassol. Viel Zeit hat Traustason nicht mehr.

Damit setzt Bickel auf die Verbindungen von Schwedens Ex-Klassestürmer Martin Dahlin, den Traustason als seinen neuen Berater sieht. Den Interessenten, der bei Rapid ein Angebot für Traustason deponierte, verriet Bickel nicht. Auch nicht Georg Gradl, dem deutschen Anwalt der isländischen Sportic-Agentur, die sich noch im Besitz eines gültigen Vertrags mit Traustason sieht. Bickel versprach, Sportic auch über eine mögliche Einigung für einen Transfer in Kenntnis zu setzen. Er könne aber Traustason nicht vorschreiben, mit welchem Berater er zusammenarbeiten will. Gradl empfand die Nachricht von Bickel als fair.

Traustason steht definitiv mit Griechenlands Traditionsklub AEK Athen, der 2013  Insolvenz anmelden hatte müssen, sich aus der dritten Liga wieder zurück kämpfte, heuer das Play-off um einen Platz in der Champions League-Qualifikation gewann, in Verbindung. Nur wird  Traustason bei AEK, wo Österreichs Ex-Teamtorhüter Jürgen Macho zwischen 2007 und 2009 die Nummer eins war, sicher weniger verdienen als in Hütteldorf. Und noch mehr über die Hitze klagen als in Wien. Oder ist AEK Athen, wo Traustason Montag zu den medizinischen Checks war, nur die Ablenkung für das wahre Dahlin-Ziel, das Malmö heißt? Zu seinem Ex-Klub  wollte er Traustason schon bringen, als er noch für Norrköping spielte. Jetzt ist das Modell, das ins Schaufenster stellen heißt, offenbar der  Plan: Malmö, derzeit Schwedens Tabellenführer, leiht Traustason ein Jahr nach Möglichkeit gratis aus, hat dann eine Kaufoption um eine festgelegte Summe.  Der Isländer würde auch in Malmö, wo er wie bei AEK Athen in die dritte Runde zur Qualifikation für die Champions League einsteigen könnte,  finanzielle Einbussen in Kauf nehmen müssen. Also wird Dahlin bei Bickel wegen einer Mitgift vorstellig werden. Wer den Schweizer kennt, kann sich aber nicht vorstellen, dass er diesen hohen Preis zu zahlen bereit sein wird, um selbst Akzente zu setzen.

Die Reaktion von Sportic laut Gradl? „Wir haben Arnor und Herr Dahlin nochmals von unserem Rechtsstandpunkt in Kenntnis gesetzt und von den möglichen Konsequenzen laut den FIFA-Regularien. Und sollte Traustason wirklich bei einem anderen Verein unterschrieben, werden wir auch mit dem Kontakt aufnehmen.“ Über einen Fakt muss sich Traustason aber  auch im klaren sein: Bei den Rapid-Fans hat er sich mit der Abreise aus dem Trainingslager zwecks Transferverhandlungen sicher nicht beliebter gemacht.

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