2016 schrieb Rapid noch in der Präsidentenära von Michael Krammer gemeinsam mit Partner Conda österreichische Crowdinvestmet-Geschichte. Über 1500 Crowdinvestoren trugen mit drei Millionen Euro zur erfolgreichen Finanzierung des neuen Stadions bei. Vor zwei Jahren kamen bei der pünktlichen Rückzahlungen jene an die Reihe, die ihr Geld für fünf Jahre investierten, zum Jahreswechsel alle, die sich für die siebenjährige Variante entschieden hatten. Die Beträge lagen zwischen 1000 und 30.000 Euro. Der Zinssatz betrug über sieben Jahre durchschnittlich 3,21 Prozent. Daher kamen beispielsweise für 1000 Euro 1225 retour. Rapid zahlte pünktlich zwei Millionen zurück, die dritte wird zum Jahreswechsel 2024/25 fällig.
Samstag beginnt Rapids Trainingslager in Belek, Montag gibt es das erste von drei internationalen Testspielen gegen Slask Wroclaw aus Polen. Bis zur Rückkehr nach Wien sind der FK Teplice aus Tschechien und Dynamo Kiew aus der Ukraine die weiteren Gegner. Das Wintercamp bringt eine Premieere in der 124 jährigen Klubgeschichte: Erstmals hat Rapid einen Cheftrainer, der noch keinen Vertrag als Cheftrainer hat. Dies hat sich bei Zoran Barisic in der vergangenen Woche nicht geändert. Er hat weiter einen Vertrag als Sport-Geschäftsführer bis 2024. Verantwortlich für das Trainerteam ist der Barisic-Nachfolger in dieser Funktion, Markus Katzer. Solange das Thema nicht vom Tisch ist, kann man darüber rätseln, warum die Formsache, als die der neue Vertrag mit Barisic seit November bezeichnet wird, noch nicht über die Bühne ging.
Vielleicht wegen der Laufzeit des Vertrags (Katzer bekam einen über drei Jahre), vielleicht auch wegen möglicher Ausstiegsklauseln für Rapid, die schon im Sommer zum Tragen kommen könnte, falls nicht der Platz unter den ersten drei geschafft wird. Was alles andere als fair gegenüber dem Trainer wäre. Zwischen Geschäftsführer Steffen Hofmann, Katzer und Barisic passt kein Blatt Papier, wie alle drei vor wenigen Tagen bei Katzers Präsentation versicherten. Dann kann es nur am Aufsichtsrat, also am Präsidium liegen. In dem sind Michael Tojner und Michael Hatz für den Sport zuständig. Einen guten Eindruck macht das ganze auf keinen Fall.
Nicolas Kühn und Marko Dijakovic fliegen wegen ihrer Erkrankungen erst nächste Woche in die Türkei, Thorsten Schick wegen seiner Schambein-Probleme gar nicht. Die rekonvaleszenten Max Hofmann, Martin Koscelnik und Dragoljub Savic sitzen hingegen Samstag im Flugzeug. Ebenso einer aus der Mannschaft, die letzten Sonnatg das prestigeträchtige U 19-Turnier in Sindelfingen gewann: Mittelfeldspieler Nicolaus Bajlicz, der Donnerstagabend den Rapid-Fans beim grün-weißen Stammtisch in der Rekordmeister-Bar des Allianz-Stadions gemeinsam mit Trainer Stefan Kulovits und Kapitän Enes Tepecik den gewonnen Pokal präsentierte. Tepecik, der im Finish der Herbstsaison verletzt war, bleibt bei Kulovits in der zweiten Mannschaft.
Foto: Mario Urbantschitsch.