Fußball

Rapid zog den Kopf aus der Schlinge – aber wie lange?

Je zwei Siege und Unentschieden in der Bundesliga, des Aufstiegs ins Viertelfinale des Uniqa-Cups (in dem Hartberg nach seinem 3:2 bei Blau Weiß Linz im Wiederholungsspiel der Gegner sein wird), der Sieg in der Europa-League gegen Dinamo Zagreb: Von den Ergebnissen her passt Rapids Bilanz im Oktober. Keine Niederlage, dafür braucht man sich nicht zu entschuldigen. Aber man sollte auch nicht zu sehr darüber jubeln. Beim 3:2 gegen den LASK am letzten Sonntag zog Rapid mit etwas Glück den Kopf aus der Schlinge. Aber wie lange bleibt das so? Nächsten Sonntag kann es schon wieder ganz anders aussehen. Nach zwei Auswärtsspielen. In der Europa League bei Kroatiens Meister und Tabellenführer Dinmao Zagreb, der letzten Sonntag in Gorica 2:0 gewann, in der Bundesliga bei Wolfsberg. Danach kann es passieren, dass Rapid, in dieser Saison nch ohne Auswärtssieg, wieder nicht unter den ersten sechs aufscheint. Und dann geht nach der Teampause alles wieder von vorne los.

Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic meinte Sonntag nach dem Zittersieg auf „Sky“, die Leistung stimmte ihn zuversichtlich, dass Rapid seine Saisonziele erreicht. Das heißt: Im Europacup überwintern, in der Bundesliga am Ende unter den ersten drei. Wenn man ehrlich ist, dann geben die Leistungen im niederlagefreien Oktober nicht gerade zu diesem Optimismus Anlass. Die erste Hälfte gegen Dinamo Zagreb war die beste der ganzen Saison, die zweite gegen die Linzer passabel. Aber ansonst? Wenn man auf Personalien schaut, dann sind zwei Sommerkäufe Volltreffer: Einerseits Marco Grüll, der laut Bundesliga als erster Rapidler seit Deni Alar in der Saison 2012/13 zwei Freistoßtore in einer Saison erzielte, mit elf Treffern und sechs Assists, anderseits Emanuel Aiwu (Bild oben). Er bringts, egal ob wie zuletzt im Abwehrzentrum (mit Ausnahme eines schweren Patzers gegen den LASK, der ohne Folgen blieb) oder im zentralen Mittelfeld. Zudem konnte sich Tormann Paul Gartler profilieren. Derzeit gibt es keinen Grund, ihn wieder zum Banksitzer zu degradieren, wenn Richard Strebinger seine Schulterverletzung auskuriert hat.

Jetzt braucht Rapid den ersten Auswärtssieg. Fast mit dem letzten Aufgebot. Taxiarchis Fountas wird mit muskulären Problemen möglicherweise in Zagreb und Wolfsberg fehlen, Robert Ljubicic nach der unnötigen roten Karte nach Spielschluss gegen den LASK sicher am Sonntag. Er wurde für zwei Spiele gesperrt, eines allerdings bedingt auf ein halbes Jahr. Im Abwehrzentrum bleiben außer Aiwu offene Fragen: Kommt Max Hofmann mit der Gesichtsmaske besser zurecht als Sonntag gegen den LASK, wird Kevin Wimmer einsatzfähig sein? Und dann gibt´s noch den Faktor Belastung: Mittwoch Flug nach Zagreb, Freitag von Zagreb Busfahrt ins Lavanttal. Wo sich Wolfsberg eine Woche lang auf Rapid und den fünften Sieg in Serie vorbereiten konnte. Zumal da noch eine Rechnung offen ist: Vom historischen 1:8-Heimdebakel gegen Grün-Weiß vor sieben Monaten in der letzten Meisterrunde.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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