Fußball

Rapids Auswärtsserie beginnt mit Zuschauerrekord in Hartberg

Daheim im Allianz-Stadion ließ Rapid  gegen Altach, Wolfsberg und im Derby gegen Austria sieben Punkte liegen. Darum reicht es nicht zu einem Platz unter den ersten sechs. Der steht in der Prioritätenliste des neuen Trainers Didi Kühbauer aber ganz oben. Den muss er in den nächsten drei Wochen in einer Auswärtsserie schaffen. Den Auftakt gibt´s Samstag beim Aufsteiger Hartberg, eine Runde darauf folgt das einzige Heimspiel gegen die  Admira, dann wieder  auswärts in Altach und bei Kühbauers Ex-Klub Wolfsberg. Im  Lavanttal gastiert Rapid zweimal in zwölf Tagen: Zunächst im Achtelfinale des Cups, was noch wichtiger wird, weil es dabei um die einzige realistische Chance, den ersten Titel seit 2008 zu gewinnen, geht, dann um Punkte. Wolfsberg liegt ja im Moment vor Rapid.

Kühbauer hat in den letzten zwei Wochen nochmals bemerkt, was er ohnehin schon wusste: Was es  bedeutet, Rapid-Trainer zu sein, Vor allem Termine ohne Ende. Ein Interview jagt das andere, bis zum Ö3-Frühstück mit Claudia Stöckl. Dazu Mittwoch Abend der Rapid-Stammtisch in der Rekordmeisterbar des Allianz.Stadions. Aber das wichtigste bleibt  seinem Credo nach, der Mannschaft zu helfen. Daher macht er sich nicht unbedingt Freunde, wenn er den schlechten Zustand des Rasens sowohl im Allianz-Stadion als auch im Trainingszentrum beim Happel-Stadion ansprach. Nicht gut für eine Mannschaft, die das Spiel bestimmen will. Wobei in Hütteldorf ja erst im August das Rasen neu verlegt wurde. Da ist noch ein Spruch von Rapids Präsident Michel Krammer in Erinnerung, der nach dem 0:0 gegen Wolfsberg frustriert gemeint hatte: „Das positivste an dem Match war, dass der Rasen gehalten hat.“ Warum in den zwei Monaten seit damals alles schlechter wurde, bleibt eines der Rapid-Rätsel.

Zum Auftakt der Auswärtsserie sorgt Rapid für einen Zuschauerrekord in der Oststeiermark. Erstmals werden bei einem Heimspiel von Aufsteiger Hartberg mehr als 5000 Zuschauer ein. Restlos ausverkauft wie eine Runde später das steirische Duell gegen Sturm. Kühbauer begegnet dort einem guten Bekannten: Mit seinem Trainerkollegen Markus Schopp (Bild oben) erkämpfte er in aktiven Zeiten 1996 und 1997 gemeinsam Österreichs letzte Qualifikation für eine Weltmeisterschaft, spielte er auch bei der Endrunde in Frankreich. Im Frühjahr zählte Schopp in St. Pölten zum Trainerteam, als Kühbauer im April beim damaligen Prügelknaben einstieg. Gemeinsam schafften sie den Klassenerhalt via Relegation, ehe Schopp  das Angebot aus Hartberg annahm, selbst Chef wurde. Also ein Trainerduell der St.Pölten-Aussteiger. Wobei es bei Schopp nach Vertragsende zum Nulltarif ging, bei Kühbauer nur um die St.Pöltener Rekordablöse.

Kühbauer sieht in Hartberg keinen Fixabsteiger, hat im Hinterkopf, dass die Austria dort erst in der Nachspielzeit gewann, weiß, dass Rapid viel tun muss, um dort voll zu punkten, den Tipp 3-Quoten (siehe unten) zu entsprechen. Personell hat sich nichts entscheidendes geändert. Mit dem wieder fitten Manuel Thurnwald hat er in den drei Wochen, in denen auch Rotation nötig ein wird, eine Alternative mehr für die rechte Seite. Ivan Mocinic feierte zwar beim 1:0 im Test bei Horn sein Comeback nach langer Leidenszeit mit dem Knie, braucht aber nach  zwei Jahren Pause noch Zeit, um ein Thema zu sein. Was konnte Kühbauer in der Länderspielpause vor der Auswärtsserie tun? Mehr Lockerheit in die Mannschaft bringen. Das scheint ihm gelungen zu sein. Ob  er es auch schaffte, die breite Brust, die er als mit St.Pölten erfolgreicher Trainer nach Hütteldorf mitbracht, in die Mannschaft zu „transplantieren“, das wird sich erstmals in Hartberg  zeigen. Im ersten Match, das Richard Strebinger als Teamtormann bestreitet.

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