Zwei Rapid-Neuigkeiten an einem Tag. Die zweite war Freitag sicher die wichtigste: Der neue grün-weiße Wirtschaftsboss, der für die Finanzen zuständig ist, steht fest. Er kommt aus Deutschland, hat eine mehr als 20 jährige Vergangenheit bei Borussia Dortmund. Unter anderem als Direktor Finanzen unterhalb der Geschäftsführung um Boss Hans Joachim Watzke. Der Mann, der bei Grün-Weiß auch die Kosten senken soll und sich damit sich nicht nur Freunde machen wird, heißt Marcus Knipping (Bild), ist geprüfter Betriebswirt und wird am 1. Juni auf Werner Kuhn folgen, der seit November interimistisch in dieser Funktion arbeitete. Wie man es von ihm immer gewohnt war, so auch diesmal rund um die Uhr. Wenn mitten in der Nacht in einem Zimmer der Geschäftsstelle noch das Licht brannte, sicher in dem von Kuhn.
Rapid-Präsident Alexander Wrabetz bezeichnete Knipping, der einen Dreijahresvertrag unterschrieb, als ideale Lösung für eine Schlüsselposition, darum habe man sich auch die notwendige Zeit genommen. Den Kontakt zum in Essen geborenen Knipping stellte das auf Headhunting spezialisierte Beratungshaus Jorda & Partners her. Wrabetz nannte dies weit über den Tellerrand blicken. Knipping versicherte, nach den ersten Gesprächen Feuer und Flamme gewesen zu sein, die reizvolle Aufgabe zu übernehmen. Klar, dass er vom Potential des Klubs überzeugt sein muss. Peter Stöger, der im Frühjahr 2019 erfolgreich Trainer von Borussia Dortmund war, konnte nichts über Knipping sagen. Er hatte keine Berührungspunkte mit ihm. Rapids Geschäftsführungs-Trio ist damit komplett: Steffen Hofmann als Sprecher mit Gesamt-Verantwortung für die strategische und sportliche Ausrichtung, Knipping für die Wirtschaft und Markus Katzer für die Profimannschaft mit Rene Gartler als neuen Assistenten.
Katzer sorgte für die andere Rapid-Neuigkeit am Freitag: Durch die vorzeitige Verlängerung des bis 2024 laufenden Vertrags mit dem 22 jährigen Linksverteidiger Jonas Auer bis Juni 2027. Für den Sportchef ein Erfolg wie in den Wochen zuvor die Unterschriften von Tormann Niklas Hedl und Leopold Querfeld. Aber gab es für die Spieler wirklich bessere Alternativen? Weder Salzburg noch Sturm Graz oder der LASK bemühten sich um einen der drei. Die Meldungen von Klubs aus dem Ausland, die Interesse signalisierten, kamen von den Beratern, könnten dazu gedient haben, Rapid etwas unter Druck zu setzen. In Wahrheit ist die Einigung ein Sieg der Vernunft für alle Beteiligten. Zudem wäre es keine Überraschung, sollte es in den Verträgen Ausstiegsklauseln geben. Über Vertragsinhalte wird aber nichts bekannt gegeben. Nicht nur bei Rapid.
Foto: SK Rapid.