Abonnement-Meister Manchester City, der fünf der letzten sechs Titel gewann, eröffnete Freitag bei Burnley, einem Aufsteiger (wie Sheffield United und erstmals Luton) mit einem 3:0 (2:0) die neue Saison der Premier League. Erling Haaland sorgte mit einem Doppelpack im Alleingang für die 2:0-Führung. Aber das stand im Schatten anderer Dinge. Etwa des nervenden „Finales“ um den Transfer von Englands Teamkapitän Harry Kane zu Bayern München. In der Nacht auf Freitag gab´s die Einigung zwischen Bayern und Tottenham. 100 Millionen Ablöse sofort, mögliche Bonizahlungen über 20 Millionen. Bayern einigte sich mit Tottenhams Torjäger auf einen Vierjahresvertrag, der ihm pro Saison sagenhafte 25 Millionen Euro garantierte. Alles schien geregelt. Doch dann sorgte am Vormittag wieder Tottenham für Aufregung, die auf eine mögliche Wende schließen ließen. Verbot Kane vorübergehend den Charter-Flug mit einer Cessna vom Londoner Flughafen Stansted nach Oberpfaffenhofen, 30 Kilometer westlich von München. Der wurde sogar annulliert. Kurze Zeit später erteilte Tottenham doch wieder die Flugerlaubnis. Kane landete um 19.07 in Oberpfaffenhofen, wurde im roten Bayern-Audi (Bild) zum Medizincheck gefahren. Sensationell der Meinungsumschwung beim deutschen Massenblatt „Bild“: Dienstag bezeichnete Kolumnist Alfred Draxler den 100 Millionen-Kauf eines 30 jährigen, dessen Vertrag nur noch ein Jahr lief, als Schande für die reichen Bayern und den deutschen Fußball. Drei Tage später kommentierte der Sportchef den Transfer mit „Kane ist 100 Millionen wert“. Was stimmt jetzt?
Das zweite große Thema: Der FC Liverpool war kurz davor, für einen Rekordtransfer zu sorgen, den 21 jährigen Moises Caicedo um 127 Millionen Euro von Brighton zu holen. Vor dem Mittelfeldspieler aus Ecuador erwarb die Mannschaft von Trainerguru Jürgen Klopp von Brighton schon den argentinischen Weltmeister Alex McAllister um „nur“ 42 Millionen. Der Rekordtransfer war bisher der von einem anderen Weltmeister, von Enzo Fernandez zu Chelsea. Benfica Lissabon bekam für ihn im Jänner 121 Millionen. Chelsea kämpfte auch um Caicedo und verlor. Sonntag kommt es im Schlager der ersten Runde zum Duell zwischen den „Blues“ und Liverpool an der Londoner Stamford Bridge.
Vor dem Rekordtransfer gaben die 20 Premier League-Klubs 1,82 Milliarden Euro aus. Spitzenreiter war Vizemeister Arsenal mit 231 Millionen, gefolgt von Chelsea (207) und Tottenham (193). Liverpool würde mit Caicedo Arsenal überholen, zahlte für ihn, McAllister und den Ex-Salzburger Szoboszlai zusammen 239 Millionen. Der 70 Millionen Wechsel des Ungarn von Leipzig nach Liverpool war in der Rangliste der teuersten Sommer-Einkäufe bis Freitag nur die Nummer fünf. Hinter Declan Rice (für 116 Millionen von West Ham zu Arsenal), Josko Gvardiol (für 90 von Leipzig zu Manchester City), Ex-Sturm-Legionär Rasmus Höjlund (für 75 von Atalanta Bergamo zu Manchester United) und Kai Havertz (für 75 von Chelsea zu Arsenal).
