Nur 48 Stunden nach der 2:0-Sensation bei Chelsea am Boxing Bay punktete Ralph Hasenhüttl mit Southampton in der Premier League weiter. Aber es wurde nicht aus dem vom Grazer so ersehnten dritten Heimsieg im zehnten Heimspiel dieser Saison, Nur mit dem zweiten Unentschieden im mit 31.108 Zuschauern praktisch ausverkauften St.Mary´s. Sein zweites Trainerduell gegen Roy Hodgson endete wie das erste, nämlich 1:1 (0:0). Für den Punkt konnte sch Hasenhüttl bei seinem Torjäger vom Dienst, Danny Ings, bedanken: Er verhinderte in der 78.Minute die siebente Heimpleite, in dem er einen schlechten Rückpass von Crystal Palace-Verteidiger Martin Kelly, mit dem er früher bei Liverpool spielte, nützte, um den überragenden Torhüter Vicente Guiatia zu bezwingen Der Spanier verhinderte den Southampton-Sieg. Die Heimmannschaft hatte 60 Prozent Ballbesitz, was bei Southampton eine Rarität darstellt, kam zu 14 Torschüssen, Crystal Palace zu neun weniger. Und dennoch brauchte es den Torinstinkt von Ings, um eine Niederlage zu verhindern.
Als Hasenhüttl vor einem Jahr in der südenglischen Hafenstadt den Job antrat, galt Liverpool-Leihgabe Ings alles andere als Stammspieler. Unter seinem österreichischen Trainer entwickelte er sich mit 27 Jahren zu einem der besten Stürmer der Premier League. Der Beweis: Mit seinem zwölf Treffern liegt er auf Platz zwei der Torschützenliste. Die 22,4 Millionen Euro,die Southampton für ihn letzten Sommer bezahlte, um Hasenhüttl seinen Wunschstürmer zu sichern, um Ings endgültig von Liverpool zu kaufen, waren ein gut angelegtes Geld. In elf der bisherigen 20 Runde trat Ings als Torschütze in Erscheinung. Seine Tore gegen Liverpool, Tottenham, Chelsea (im Heimspiel) und Everton konnten Niederlagen nicht verhindern. Mit den Treffern zum 1:1 gegen Wolverhampton, dem Doppelpack beim 3:1 gegen Aston Villa und gegen Crystal Palace sicherte er aber vier Punkte. Genau jene vier Punkte, die Southampton derzeit als 15. vom ersten Abstiegsplatz, auf dem Aston Villa steht, trennen. Das zeigt: Ohne Ings wären Southampton und Hasenhüttl auf einem Abstiegsplatz.
Donnerstag schonte Hasenhüttl gegen Chelsea Ings 70 Minuten lang, Samstag brachte er ihn über die volle Distanz. Keine schlechte Idee: „Ich kann mit diesem Punkt leben“, behauptete Hasenhüttl, „weil wir eine gute Reaktion auf das Führungstor von Crystal Palace zeigten.“ Das Hasenhüttl ärgerte, weil es nach einem Freistoß fiel, nach dem seine Abwehr Palace-Innenverteidiger James Tomkins zum Kopfball kommen ließ. Aber am Ende blieb ein positives Fazit: „Die Leistung war okay, sonst hätten wir nicht so viele Chancen kreieren können. Der Punkt ist hoch verdient, mit etwas Glück hätte es mehr sein können!“ Der Punkt war im Kampf gegen den Klassenerhalt notwendig, denn die Mannschaften am Tabellenende punkteten auch: Watford erwacht unter seinem dritten Trainer in dieser Saison, dem Engländer Nigel Pearson offenbar, bezwang Aston Villa 3:0. Ohne österreichische Beteiligung: Daniel Bachmann ist weiter nur dritter Tormann, Sebastian Prödl steht auf der Verletztenliste. Der Letzte Norwich trotze Tottenham, Southampton Gegner am Neujahrstag, ein 2:2 ab, kassierte den Ausgleich erst in der 83.Minute durch einen Elfmeter von Harry Kane.
Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs zählte zu den neun Neuen, die Leicesters Trainer Brendan Rodgers zwei Tage nach dem 0:4 gegen Liverpool von Beginn in London gegen West Ham aufbot. Die radikale Rotation, von der nur Tormann Kaspar Schmeichel und Innenverteidiger Johnny Evans nicht betroffen waren, zahlte sich aus: Leicester gewann trotz vergebenen Elfmeters 2:1, liegt als Zweiter vier Punkte vor Manchester City, zehn vor Chelsea, revanchierte sich mit der Schützenhilfe für Southampton im Abstiegskampf für die der Saints mit der Überraschung bei Chelsea zwei Tage zuvor im Rennen um die Champions League-Plätze. Fuchs bewies mit seinen inzwischen 33 Jahren, als Linksverteidiger noch immer tauglich für die Premier League zu sein, wenn ihn Rodgers braucht. Es war sein fünfter Einsatz in dieser Saison., in den anderen 15 Runden gehörte er nicht zum Kader. Die Bilanz der fünf Spiele mit Fuchs: Vier Siege und ein Unentschieden bei Chelsea. Also ist er diese Saison noch ungeschlagen. West Ham regierte nur 94 Minuten nach dem Schlusspfiff gegen Leicester mit der Entlassung von Trainer Manuel Pellegrini.