Tabellenführer Sturm Graz setzt die Bundesliga Samstag Nachmittag nach der zweiwöchigen Länderspielpause fort. Mit dem siebenten Sieg in Serie? Den Aufsteiger LASK in Pasching zu bezwingen, gelang schon lange keinem mehr. Unter Trainer Oliver Glasner sind die Linzer in Bundesliga und Erster Division dort insgesamt 26 Partien ungeschlagen, kassierten bei den drei Partien in dieser Saison kein Tor. Die Austria „probt“ für nächsten Donnerstag, den Milan-Hit, gegen den Wolfsberger AC, am Sonntag empfängt Meister Red Bull Salzburg zwei Wochen nach der ersten Saisonniederlage in Graz Rapid. Sicher noch dementsprechend aufgezuckert. Die Chancen für Rapid, nach sieben Spielen ohne Sieg, zuletzt drei Niederlagen hintereinander, den Titelverteidiger zu bezwingen, stehen nicht gerade günstig. Das sehen auch die Quotenmacher von tipp 3 (siehe unten) ähnlich: Eine 5,00-Quote für einen grün-weißen Sieg gab es schon einig Zeit nicht. Mit Rapid wäre Sonntag also Gewinn zu machen.
Einen Vorteil hat Rapid aber gegenüber Salzburg: Trainer Goran Djuricin standen bei d er Vorbereitung mehr Spieler zur Verfügung als seinem Kollegen Marco Rose. Djuricin musste auf zwei verzichten, auf Louis Schaub, der in Österreichs Team besser spielte als zuletzt im Rapid-Dress sowie auf den Georgier Giorgi Kvilitaia. Rose fehlten Stefan Lainer (bei Österreich), Munas Dabbur, der bei Israels Team war, ohne dass ihn Teamchef Elisha Levy bei den 0:1-Niederlagen gegen Mazedonien und Italien auch nur auf die Bank setzte. Hee-Chan Hwang sass lange im Flugzeug, um mit Südkorea gegen den Iran in Seoul sowie in Usbekistan 0:0 zu spielen, was aber reichte, um sich als siebente Mannschaft für die Welmeisterschaft in Russland zu qualifizieren. Duje Caleta-Car und Marin Pongracic waren bei Kroatiens U21, Pongracic kam verletzt zurück, fehlt Sonntag ebenso wie die deutschen Mitteelfeldspieler Reinhold Yabo (Jochbeinbruch) und Marc Rzatkowski (Zehenbruch). Salzburgs Kader ist aber gut genug, um die Ausfälle wegzustecken. Valon Berisha verlor mit dem Kosovo jeweils 0:1 in Zagreb gegen Kroatien sowie im albanischen Shkoder, wo der Österreicher Manuel Schüttengruber die Partie leitete, gegen Finnland. Sein ein Jahr jüngerer Bruder Veton lernte seit einer Woche seinen neuen Klub Rapid kennen, bereitete sich so auf sein Debüt, das erste Bruderduell,vor. Telefonischen Kontakt haben die beiden übrigens täglich.
Problematisch ist sicher die Schiedsrichterbesetzung für den Schlager. Der 46jährige Dieter Muckenhammer ist zwar offiziell ein Referee des oberösterreichischen Landesverbands, stammt aber aus Oberndorf bei Salzburg. Das macht keine gute Optik, wenn er ein Heimspiel von Salzburg pfeift. Ist auch für den Unparteiischen nicht gut, wenn es bei heiklen Entscheidungen zu „Verdächtigungen“ kommen könnte. Das könnte man vermeiden. Also hat sich offenbar bei der Schiedsrichterauswahl nicht viel geändert, auch wenn nicht mehr wie noch letzte Saison Fritz Stuchlik für sie zuständig ist. Sondern wie man hört Thomas Steiner und natürlich auch der Wiener Verbandspräsident Robert Sedlacek als Chef der Schiedsrichter.