Von Kaderreduzieren ist bei Red Bull Salzburg die Rede, es soll zehn Spieler geben, auf die Trainer Thomas Letsch keinen gesteigerten Wert mehr legt. Sollte wirklich Oscar Gloukh darunter sein, dann wäre das ein eklatanter Fehler. Bei Samson Baidoo würde es etwas verwundern, weil er doch ein talentierter Innenverteidiger ist. Aber der Vizemeister kauft auch ein. Um den 17 jährigen, in Köln geborenen bosnischen Offensivspieler Kerim Alajbegovic zu bekommen, zahlte Salzburg an Bayer Leverkusen sogar zwei Millionen Euro. In seinen sechs Spielen für Bosniens U 21 Team war Alajbegovic mit 17 Jahren und sechs Monaten der jüngste Torschützse in deren Geschichte. Bei Leverkusen spielte er in der U 19, in der er mit 15 Toren und 13 Assists auffällig war, und in der Youth League, unter anderem gegen Salzburg. Er bekam einen Vierjahresvertrag. Das zeigt, wie sehr Salzburg an das große Potenzial von Alajbegovic glaubt, für Sportchef Rouven Schröder wird er mehr Flexibilität und Qualität in der Offensive bringen: „Wir werden ihm sicher die nötige Zeit zur Eingewöhnung geben!“
So wie die Bullen kaufte jetzt auch der GAK einen Abwehrspieler von Bröndby Kopenhagen, dem Klub von Österreichs Teamtorhüter Patrick Pentz. Aber da gibt es doch Unterschiede: Salzburg holte einen Routinier, zahlt für Bröndys Kapitän Jacob Rasmussen 1,5 Millionen Euro. Dass er dieses Geld wert ist, zeigte er bereits in den drei Partien der Klub-WM. Der GAK bekam von Bröndby gratis ohne Ablöse ein Talent, das acht Jahre jünger als Ramussen ist: Ludwig Vraa-Jensen bestritt auch noch kein Pflichtspiel in der Kampfmannschaft, war letzte Saison „nur“ in der U 19 Stammspieler war. Nicht nur in der von Bröndby, sondern auch in de dänischen. Vraa-Jensen überzeugte Trainer Ferdinand Feldhofer beim Probetraining vor allem mit Zweikampfstärke und Dynamik, aber auch mit starkem Spielverständnis. Das Gesamtpaket stimmte, wie man so schön sagt. Vraa-Jensen ist der fünfte Neuzugang des Grazer Stadtklubs, wie sich der GAK selbst gerne bezeichnet. Der Königskauf könnte der vom Zweitligist St. Pölten geholte französische Offensivspieler Ramiz Harakate werden.
Foto: Red Bull Salzburg.
