Fußball

Salzburg-Legionär Pavlovic schrieb mit einem Tor dreimal WM-Geschichte

In jedem seiner zwei WM-Spiele für Serbien sorgte Strahinja Pavlovic, der Innenverteidiger von Österreichs Meister Red Bull Salzburg, für Aufregung und Schlagzeilen. Beim 0:2 gegen Brasilien war es der Zweikampf mit Neymar, bei dem der Topstar eine Knöchelverletzung erlitt, daher gegen die Schweiz pausieren musste. Beim 3:3 (2:1) gegen Kamerun am Montag mit seinem Kopftor zu Serbiens 1:1 nach 45 Minuten. Ein Treffer, der sozusagen in dreifacher Hinsicht historisch war und WM-Geschichte schrieb. Weil der 21 jährige der jüngste Serbe ist, der bei einer Weltmeisterschaft ein Tor erzielte. Zugleich ist er der erste von Red Bull Salzburg, dem dies gelang. Und der erste seit 24 Jahren der in der WM-Saison bei einem österreichischen Klub unter Vertrag stand. Eine lange WM-Wartezeit. Ivica Vastic, damals der Topstar von Sturm Graz, war am 17. Juni 1998 der letzte Spieler aus der Bundesliga, der sich bei einer Endrunde in die Schützenliste eintrug. Er hatte damals in St. Etienne nach Vorlage seines Klubkollegen Roman Mählich in letzter Minute den Ausgleich zum 1:1 gegen Chile erzielt

Zu den fünf Endrunden zwischen 1998 und 2022 fuhren insgesamt nur Legionäre aus der Bundesliga, die Hälfte davon. kam zumEinsatz. 2002 in Südkorea und Japan gehörte Tirol-Torhüter Stani Tschertschessow zu Russlands Kader, Ales Cseh vom GAK und Zoran Pavlovic (Austria Wien) zu dem von Slowenien. Nur Cseh kämpfte vergeblch um den Aufstieg , sogar in allen drei Gruppenspielen. Die Wiener Austria war 2006, also zu den Zeiten von Frank Stronach, bei der WM in Deutschland mit sechs Spielern dabei, Salzburg mit dem tschechischen Mittelstürmer Vratislav Lokvenc. Den setzte Teamchef Karel Brückner, der diesen Job zwei Jahre später für acht Monate in Österreich übernahm, zweimal ein, den Austrianer Libor Sionko einmal. Die anderen Violetten waren bei Kroatien (Tormann Joey Didulica, Innenverteidiger Mario Tokic) und Polen (Arek Radomski, Sebastian Mila). Gespielt hat von ihnen nur Radomski, der dreimal zur Startelf gehörte. 2010 in Südafrika war kein Legionär aus der Bundesliga dabei, 2014 in Brasilien der Austrianer James Holland, der bei Australien keinen Einsatz bekam, und Anel Hadzic (damals Sturm Graz) bei Bosnien. Er war 61 Minuten lang beim3:1 gegen den Iran in Aktion. 2018 war Salzburg durch Duje Caleta-Car bei Vizeweltmeister Kroatien und Hee-Chan Hwang bei Südkorea vertreten. Innenverteidiger Caleta-Car (jetzt bei Southampton) kam im dritten Gruppenspiel, beim 2:1 gegen Island, zum Einsatz, Stürmer Hee-chan Hwang (jetzt bei Wolverhampton) in allen drei Partien. Auch beim historischen 2:0 gegen Deutschland, dem k.o. des Titelverteidigers, über die volle Distanz. Tor gelang ihm keines. Aber vier Jahre später Pavlovic.

So sehr er über sein Tor auch jubelte (Bild oben), so sehr sprach am Ende die Enttäuschung aus seinem Gesicht. Als er in der 56. Minute verletzt ausschied, führte Kroatien 3:1. Noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel das 2:1 durch Lazio-Star Sergej Milinkovic-Savic nach Assist von Andrija Zivkovic, Legionär bei Paok Saloniki, Mitspieler der Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thomas Murg. Zivkovic war auch bei der Traumkombination, die Torjäger Aleksander Mitrovic zum 3:1 abschloss, dabei. Aber Kamerun drehte durch Joker Vincent Aboukabar, Legionär in Saudiarabien bei Al-Nasr, das Match. Er erzielte das 3:2 und gab den Pass zum Ausgleich von Bayern-Stürmer Eric Choupo-Moting. Ein Doppelschlag innerhalb von drei Minuten, bei dem Serbiens Innenverteidiger Nikola Milenkovic, der bei Fiorentina unter Vertrag steht, zweimal die Abseitsfalle aufhob. Um aufzusteigen, wird Serbien am Freitag die Schweiz schlagen müssen. Die Montag gegen Brasilien bis zur 83. Minute ein 0:0 hielt, das Match kontrollierte, ehe Casemiro das Siegestor für die Brasilianer erzielte. Die damit das Achtelfinale erreichten. Das schaffte am Abend auch Portugal durch das 2:0 (0:0) gegen Uruguay mit zwei Treffern von Bruno Fernandes. Somit entschieden Stars  von Manchester United sowohl für Brasilien als auch für Portugal.

Foto: FIFA.

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