Spät, aber doch bemüht sich Red Bull Salzburgs Sportchef Rouven Schröder für Trainer Thomas Letsch (Bild) im Finish der Transferzeit einen neuen Stürmer zu finden. Im Norden Europas. Laut schwedischen Medien bot Salzburg dem Bezwinger von Rapid im letzten Viertelfinale der Conference League, Djurgardens Stockholm, vier Millionen Euro für den 21 jährigen dänischen Torjäger August Priske, der beim Achten der schwedischen Ganzjahresmeisterschaft in 18 Runden auf acht Tore und zwei Assists kam. Priske wurde beim 4:1 über Rapid in Hütteldorf knapp vor Beginn der Verlängerung eingewechselt. Djurgardens soll jedoch zwei Millionen Euro mehr fordern, als Salzburg bot, da Priskes dänischer Ex-Klub Midtjylland mit 40 Prozent am Weiterverkauf beteiligt ist. Zudem hat sich auch in Schweden herumgesprochen, dass Salzburg im Sommer durch die Verkäufe von Oscar Gloukh an Ajax Amsterdam, Dorgeles Nene an Fenerbahce Istanbul und Amir Dedic an Benfica Lissabon mehr als 50 Millionen kassierte.
Mittwoch war Zahltag bei Sturm Graz. Der Meister verkaufte seinen 21 jährigen schottischen Verteidiger Max Johnston an den englischen Zweitligisten Derby County, bei dem auch Österreichs Teamstürmer Andreas Weimann und Salzburgs Millionen-Fehlkauf Bobby Clark spielen, der nach drei Runden nur einen Punkt hat. Die Ablöse betrug 2,5 Millionen Euro. Kein schlechtes Geschäft. Denn als Johnston vor zwei Jahren von Ex-Sportchef Andreas Schicker von Motherwell geholt wurde, kostete er nur 350.000 Euro. Das zahlt sich aus. Johnstons Nachfolger spielte bereits Dienstag beim 2:1 gegen Bodoe Glimt auf seiner Position: Der bosnische Teamspieler Arjen Malic.
Salzburg und Sturm Graz können Freitagmittag bei der Auslosung zur Gruppenphase der Europa League schwere Brocken bekommen. Die möglichen Gegner: Aston Villa, Nottingham, Bologna, AS Roma, Celta da Vigo, VfB Stuttgart, Freiburg, Lille, Go Ahead Deventer uns Holland, FC Porto, Dinamo Zagreb, die Meister aus Serbien, Schottland und der Schweiz, Roter Stern Belgrad, Celtic Glasgow und FC Basel, mit Brann Bergen jene norwegische Hürde, die Salzburg in der Qualifikation zur Champions League nehmen konnte, Fenerbahce Istanbul mit Startrainer Jose Mourinho und Ex-Rapidler Mert Müldür nach dem 0:1 in Lissabon gegen Benfica und die Glasgow Rangers, die beim Salzburg-Bezwinger Club Brügge ein 0:6-Debakel erlitten. In der zweiten Runde des österreichischen Cups tat sich Salzburg beim GAK-Bezwinger FC Dornbirn schwer, um 3:1 (1:1) zu gewinnen. Letsch ließ mit Kerim Alajbegovic, der in Bosniens Teamkader für die WM-Qualifikation gegen Österreich steht, dem Schweizer Enrique Aguilar, Edmund Baidoo und Adam Daghim vier Youngsters auf den Offensivpositionen beginnen. Alajbegovic traf zwar zur Führung, aber vor der Pause glichen die Vorarlberger aus. Nach einer Stunde wechselte Letsch von seiner ersten Garnitur Stefan Lainer, den Japaner Soto Kitano, Petar Ratkov und Yorbe Vertessen ein, danach fielen durch Ratkov und Vertessen die Tore zu Aufstieg ins Achtelfinale. In das noch weitere sechs Bundesligaklubs kamen: Dienstag Ried mit dem 1:0 im Derby gegen Gurten, Mittwoch Hartberg (der Finalist der letzten Saison gewann beim Kärntner Regionalligaklub Velden erst im Nachspiel 3:0), der LASK (2:0 in Horn), Altach (3:1 in Leobendorf gegen Donau, bis zur 85. Minute stand es 1:1), WSG Tirol (bleibt mit dem 3:1 in Traun gegen Oedt in dieser Saison weiter unbesiegt) und Blau Weiß Linz nach dem ersten Sieg und den ersten Toren dieser Saison (3:0 in Schwaz). Aus der zweiten Liga kamen Kapfenberg, Schwarz-Weiß Bregenz, SKN St. Pölten, Admira Wacker (4:1 beim Austria-Bezwinger Voitsberg), Amstetten und Stripfing weiter. In Zweitligaduellen gab es die einzigen Überraschungen: Dienstag Viennas 1:2 in Amstetten, Mittwoch die 1:3-Heimniederlage des Floridsdorfer AC gegen Abstiegskandidat Stripfing. Sturm Graz, Wolfsberg und Rapid absolvieren wegen des Europacups ihre Zweitrundenspiele erst im September.
Foto: Red Bull Salzburg/Andreas Schaad.