Unglaublich, aber wahr: Red Bull Salzburg absolviert Samstag in der achten Runde erst das zweite Liga-Heimspiel dieser Saison. Das erste seit dem 5:1 über Blau Weiß Linz am 10. August. Die lange Pause von sieben Wochen entstand durch die Verschiebung des Spiels gegen Hartberg zwischen den Play-off-Spielen in der Champions League gegen Dynamo Kiew und die Absage gegen Austria Klagenfurt wegen der schweren Regenfälle. Deshalb liegt auch der letzte Sieg in der Liga schon lange zurück. Das 1:0 gegen den LASK im Linzer Stadion gelang am 17. August. Darauf folgten ein 2:3 in Hütteldorf gegen Rapid und ein schwaches 0:0 am Innsbrucker Tivoli gegen WSG Tirol. Das Trainer Pep Lijnders als Fortschritt gegenüber dem 0:3 zum miesen Champions League Start bei Sparta Prag bezeichnete. Eine „komische“ Steigerung. Hätte Salzburg einen österreichischen Trainer, wäre ihm nach diesem Sager mediale Kritik sicher gewesen. Lijnders kam ungeschoren davon. Ein Bonus, weil er Assistent von Jürgen Klopp in Liverpool war?
„Wir werden sicher den Weg in unsere Kabine finden“, bemerkte Lijnders locker zur langen Heimspielpause. Die Austria scheint der richtige Gegner zu sein, um wieder in die Spur zu finden. Salzburg ist gegen die Violetten aus Wien seit 18 Spielen unbesiegt, in den es 14 Siege und vier Unentschieden gab und verlor nur eines der 33 Bundesligaduelle. Das war am 27, Mai 2018 in der letzten Runde der Saison, als Salzburg schon als Meister feststand. Das 0:4 in Wr.Neustadt während des Umbaus der Generali-Arena störte damals keinen. Austria würde also etwas Historische schaffen, sollte sie Samstag drei Punkte holen. Das wäre der erste Auswärtssieg in dieser Saison. Gegen keine andere Mannschaft in der Bundesliga blieb die Austria so lange in Folge ohne Erfolgserlebnis.
Salzburg hofft auf die Rückkehr von Mads Bistrup nach einem Infekt, der Däne soll mehr Dynamik ins Mittelfeld bringen: „Dominant und kämpferisch auftreten, aber auch gut spielen“, heißt die Vorgabe von Lijnders. Innenverteidiger Samson Baidoo fällt mit lädierter Wade aus, der Deutsche Leandro Morgalla, der beim Cupsieg gegen die Wiener Viktoria spielte, könnte als Rechtsverteidiger sein erstes Bundesligaspiel bestreiten. Der Austria wird Andreas Gruber (Bild), mit drei Treffern der beste violette Torschütze aus den ersten sieben Runden, fehlen. Er erlitt beim 2:2 gegen Sturm Graz eine Schulterluxation. „In Salzburg braucht man eine Höchstleistung, um zu gewinnen“, wusste Austrianer Trainer Stephan Helm, „wir werden in keiner Phase nachgeben, um das Maximum herauszuholen!“
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.