Nach dem überraschenden 2:0 bei Benfica Lissabon im Startspiel der Champions League-Gruppenphase wählte die UEFA Roko Simic zum“Man of the match“ (Bild). Weil er den Elfmeter zur Führung verwandelte und beim Konter zum 2:0 den idealen Assist für Oscar Gloukh gab. Der Pokal bekam in seiner Wohnung einen Ehrenplatz. Auch Dienstag bei der Heimpremiere gegen Real Sociedad San Sebastian, die Sky Austria live überträgt und dazu Analysen von Marc Janko und Peter Stöger aus dem Studio liefert, gehört der 20 jährige kroatische Stürmer zu den Hoffnungsträgern. Wenn es gilt, ähnlich giftig, mutig und motiviert zu agieren wie im Estadio da Luz. Der Spielstil wird allerdings ein ganz anderer sein. Angelehnt an den Spiel-Klatsch-Modus, von dem Trainer Gerhard Struber letzten Samstag nach dem 4:0 in Lustenau sprach. Lange Bälle hinter die Abwehr, Simic oder Karim Konate lassen für die nachstürmenden Mittelfeldspieler oder Verteidiger klatschen, die für eine numerische Überlegenheit sorgen.
Allerdings weiß Struber, dass Salzburg im Vergleich zum mühelosen Sieg im Ländle ein „massives Scheiberl“ drauflegen muss, um auf Platz eins in der Gruppe zu bleiben. Weil eine massive Power auf Österreichs zukommt. Vor allem in spielerischer Hinsicht mit viel „Dribbling-Power über die Flügel“, wie Struber erkannte. Jetzt gilt es die Salzburger Waffen, smart einzusetzen. Eben den Steil-Klatsch-Modus. Egal ob mit oder Mads Bistrup, den Struber als „Prototyp für unseren Style“ bezeichnete. Die Alternative zu ihm: Wahrscheinlich der Argentinier Nicolas Capaldo. Sicher fehlt Sekou Koita wegen einer Knöchelverletzung. Ein Salzburger weiß, wie es sich anfühlt, Real Sociedad zu besiegen: Andreas Ulmer spielte am 22. Februar 2018 beim 2:1-Heimsieg, der Salzburg ins Achtelfinale der Europa League brachte. Dienstag wird er auf der Bank sitzen. Von Real Sociedads Aufgebot war vor fünf Jahren ebenfalls nur einer dabei: Kapitän Mikel Oyarzabal.
Zwei weitere haben schon mit anderen Klubs gegen Österreichs Abonnementmeister gespielt: Der schottische Teamverteidiger Kieran Tierney bezog im Herbst 2018 mit Celtic Glasgow zwei Niederlagen (1:3 in Salzburg, 1:2 im Celtic-Park), der portugiesische Stürmer Andre Silva warf hingegen mit Eintracht Frankfurt im Februar 2020 aus der Europa League. Adi Hütter war Eintrachts Trainer, als Salzburg in Frankfurt 1:4 verlor und daheim nur ein 2:2 schaffte. Weil Andre Silva zwei Tore erzielte. Das darf dem 27 jährigen dreieinhalb Jahre später in neuem Gewand nicht mehr gelingen.
Foto: UEFA.