Es schien so, als würde der liebe Gott wie beim Paukenschlag im Achtelfinale des Uniqa-Cups gegen Rapid auch im Viertelfinale auf Stripfing herunterschauen. Ganz wie es sich Stripfings Präsident, Pfarrer Christoph Pelczar, wünschte. In der dritten Minute der Nachspielzeit schien die sozusagen „herbeigebetete“ Sensation des 14. der zweiten Liga gegen den Achten der Bundesliga, Hartberg, gelungen zu sein: Ausgerechnet Ex-Austrianer Marco Djuricin schien nach einem Jahr Pause wegen Herzproblemen in seinem Debüt bei Stripfing als Joker an seiner ehemaligen Wirkungsstätte, der Generali-Arena, gegen seinen Ex-Trainer Manfred Schmid, dafür zu sorgen. Nach einer missglückten Rettungsaktion des Hartbergers Tobias Kainz kam er an den Ball, stürmte in den Strafraum, spielte zwei Hartberger aus, traf mit links unhaltbar unter die Latte. Ein Klassetor, nach dem ihm beim Jubel die Emotionen durchgingen: Er zog den Dress aus. Dafür zeigte ihm der Wiener Referee Josef Spurny die gelbe Karte.
Doch dann griff der VAR ein, weil zum Zeitpunkt des Kainz-Fehlers Djuricin in Abseitsposition stand. Spurny ging zum On Field-Review und ließ danach das Tor nicht gelten. Eine eigenwillige Regelauslegung, er wertete die Kainz-Aktion nicht als geregelte Rückgabe, wodurch die Abseitsposition von Djuricin nicht aufgehoben wurde. Sehr grenzwertig. Drei Minuten später wurde es für Stripfing noch schlimmer: Spurny zeigte Djuricin für ein Foul mit dem Ellbogen zurecht wieder gelb, daher der erste Ausschuss für den Stürmer in seiner 14 jährigen Profikarriere. Aber wenn schon das Tor nicht zählte, hätte dann nicht auch die gelbe Karte für den Jubel nicht gewertet werden dürfen? Keine gute Rolle, die Spurny (Bild) in dem hektischen Finish spielte.
Gegen zehn gelangen Hartberg in der Verlängerung die entscheidenden Tore durch Patrick Mijic und Elias Havel. Die Vorarbeit kam zweimal von Joker Donis Avdijaj. Schmid war als „ehrgeiziger“ Trainer damit nicht zufrieden: „Wir sind nur durch Glück in die Verlängerung gekommen, haben es erst dann gut gemacht.“ Hartberg steht damit zum vierten Mal im Semifinale. Souveränen war der Heimauftritt von Wolfsberg gegen Zweitligist Schwarz Weiß Bregenz. Nach dem 3:1(2:1) fehlt nur noch ein Schritt zum Traum vom „Heimfinale“ am 1. Mai in Klagenfurt weiter.
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.