Fußball

Sein zweites 0:4 mit Real Madrid tut Alaba noch mehr weh als das erste

Erstmals heißt das Finale der Champions League Manchester City gegen Inter Mailand. Wobei man Englands Meister am 10. Juni in Istanbul durchaus als Favorit sehen kann. Vor allem nach der 4:0 (2:0)-„Hinrichtung“ von Titelverteidiger Real Madrid im Semifinal-Retourspiel vor 52.000 Zuschauern im Etihad-Stadium. Das Gesamtscore von 4:1 sagt genug. So hoch verlor Real Madrid in der Königsklasse zuletzt vor 14 Jahren gegen den FC Liverpool, David Alaba in seinen zwei Saisonen beim königlichen Klub schon zweimal. Erstmals am 20. März 2022 beim Clasico gegen den FC Barcelona im Bernabeu-Stadion, Mittwoch erneut. Das zweite 0:4 tut Österreichs Teamkapitän aber sicher noch mehr weh. Dann nach der ersten Klatsche wurde er mit Real dennoch spanischer Meister, die zweite begrub hingegen alle Hoffnungen auf seinen vierten Titel in der Champions League, den zweiten hintereinander. Das wäre insgesamt sein 34. gewesen.

Für City-Trainer Pep Guardiola wird es sein viertes Endspiel. Zwei gewann er mit dem FC Barcelona gegen Manchester United, eines verlor er mit Manchester City vor zwei Jahren gegen Chelsea in Porto. Als Favorit. Kann ihm das auch gegen Inter passieren? Nach der Machtdemonstration gegen Real mit Einbahnenstraßen-Fußball ist das eigentlich nicht vorstellbar. Reals Torhüter Thibault Courtois zögerte den Rückstand mit starken Reaktionen bei zwei Kopfbällen von Erling Haaland, der in beiden Partien leer ausging, bis zur 23. Minute hinaus, gegen einen Schuss von Bernardo Silva ins kurze Eck nach Idealpass von Kevin de Bruyne zwischen Luka Modric und Toni Kross war er dann machtlos. Als der Portugiese dann auch 14 Minuten später über sein Kopftor zum 2:0 jubelte, bei dem Alaba auf der Linie nichts mehr retten konnte, war eigentlich die Entscheidung schon gefallen.

Offensivaktionen von Real? Ein Lattenschuss von Kroos bei 0:1, ein Freistoss von Alaba nach der Pause bei 0:2, den Tormann Ederson über die Latte drehte. Von Reals Torjägern wie Vinicius junior oder Karim Benzema war nichts zu sehen. So sehr kontrollierten die „Citizens“ das Spiel. „Wir haben wie in Madrid den Beginn verschlafen“, fand Kroos und gab zu:  Wir waren die schwächere Mannschaft, da gibt es nichts zu beschönigen“ Im Finish sorgten ein von Eder Militao abgefälschter Kopfball des Schweizer Manuel Akanji und in der Nachspielzeit ein Treffer des für Haaland eingewechselten Weltmeisters Julian Alvarez für das Desaster von Carlo Ancelotti in seinem 191. Spiel als Trainer in der Champions League. Kein anderer hat mehr. Ein ganz schlimmes Jubiläum, nachdem der bald 64 jährige sicher gefragt wird, warum er nicht wie in Madrid den Deutschen Antonio Rüdiger im Abwehrzentrum neben Alaba beginnen ließ, sondern den letzte Woche gesperrten Eder Militao. Ob das etwas geändert hätte?

Laut Sky-Statistik gewann Alaba keinen einzigen Zweikampf, verlor vier. Im Studio wollten ihm Experte Didi Hamann und Taktik-Experte Marko Stankovic eine Mitschuld am ersten Tor geben. Schlecht postiert, zu zentral gestanden, hätte früher einen Schritt nach links machen müssen. Das ist aber nichts anderes als grenzwertige Haarspalterei. Um zu zeigen, ein Taktik-Experte zu sein.

 

Foto: UEFA.

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