Fußball

Basel kann Geschichte schreiben: Marc Jankos Erinnerungen an drei Titel und 34 Tore

Mittwochabend hatte Marc Janko im Münchener Sky-Studio seinen Champions League-Einsatz, Donnerstag wird ihn das Semifinale der Conference League interessieren. Wenn ein Ex-Klub von Österreichs früherem Torjäger Geschichte schreiben kann. Der FC Basel, wenn er im mit 36.000 Zuschauern ausverkauften St. Jakob-Park, im Volksmund „Joggeli“ genannt, als erster Schweizer Verein das Endspiel eines Europacupbewerbs erreicht. Die Chancen stehen nach dem 2:1 im Hinspiel bei Fiorentina, dem Achten der Serie A, nicht schlecht. Janko war nach seiner Zeit in Australien bei Sydney zwischen 2015 und 2017 mit Basel zweimal Meister, einmal Cupsieger, hatte in 66 Spielen 34 Tore erzielt. Das letzte mit der Ferse. Trainer war Urs Fischer, der aktuell mit Union Berlin vor dem historischen Einzug in die Champions League steht. Das waren für Basel viel erfolgreichere Zeiten als derzeit trotz Höhenflug in der Conference League.

Basel wurde damals unter Präsident Bernhard Heusler und Sportchef Georg Heitz achtmal hintereinander Meister, zweimal mit Janko. Nach seiner letzten Saison am Rheinknie zogen sich Heusler und Heitz, der seit 2019 in der Major League Soccer bei Chicago Sportdirektor ist, zurück. Mit ihren Nachfolgern Bernhard Burgener, der mit Filmrechten sein Geld macht, und Marco Streller kehrte eine neue Philosophie ein, die mehr Regionalität hieß und sich nicht bewährte: „Irgendwie brach alles wie ein Kartenhaus zusammen!“ Das weiß Janko aus Kontakten zu ehemaligen Mitspielern, die er noch immer hat, oder damals zu Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller, der Fischers Nachfolge wurde und Janko mehrmals von der großen Unruhe im Klub erzählte. Sozusagen als letztes Erinnerung an alte Zeiten führte Koller 2019 ins Viertelfinale der Europa League, schaltete dabei im Achtelfinale Eintracht Frankfurt mit Adi Hütter und Martin Hinteregger aus. Die Unruhe traf später auch Österreichs Teamtorhüter Heinz Lindner: Er musste nach zwei starken Saisonen trotz laufenden Vertrags letzten Sommer gehen.

Burgener hat seine Anteile an Basel verkauft, seinem Nachfolger David Degen gehörte früher eine Spieleragentur. Janko drückt Basel die Daumen, weil er weiß, wie wichtig es wäre, am 7. Juni in Prag das Finale gegen den Sieger aus Alkmaar- West Ham zu bestreiten (erstes Spiel 1:2). Denn nach dem 1:6-Debakel am Sonntag in St. Gallen kann es passieren, dass Basel nächste Saison in keinem europäischen Bewerb vertreten sein wird. Die Mannschaft von Ex-Trainer Heiko Vogel liegt 26 Punkte hinter Meister Young Boys Bern auf Platz sechs, müsste Vierter werden, um sich für einen europäischen Bewerb zu qualifizieren: „Im Worst Case müsste Basel sein Tafelsilber zu Geld machen“, weiß Janko. Etwa Zeki Amdouni und Dan Ndoye, die Torschützen von Florenz.

Das Basel-Spiel ist wie alle anderen drei Semifinalduelle live bei Sky Austria zu sehen. ORF 1 überträgt aus der Europa League FC Sevila-Juventus (Hinspiel 1:1), ServusTV Leverkusen-AS Roma (Hinspiel 0:1).

Foto: SkyAustria.

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