Fußball

Seiwald, Junuzovic und Koita fehlen mehr als Neuer, Goretzka, Davies

Kniespezialist Christian Fink in Hochrum bei Innsbruck war auch der Vertrauensarzt von Manuel Neuer (Bild oben), als es darum ging, das rechte Knie des Bayern-Kapitäns, zu reparieren, Teile des Außenmeniskus zu entfernen. Vor Neuer hatte Fink auch die Bayern-Stars Leroy Sane und Joshua Kimmich erfolgreich operiert. Ebenso Italiens Teamkapitän Giorgio Chiellini oder Österreichs Teamspieler Xaver Schlager nach dessen Kreuzbandriss im August. Ende des Monats soll der Oberösterreicher wieder für Wolfsburg spielen. Auch Skistars wie Lindsey Vonn oder Aksel Lund Svindal vertrauten in der Vergangenheit auf Fink, einen gebürtigen Oberösterreicher. Er ist eine medizinische Topadresse.

Neuer litt bereits seit Dezember unter Kniebeschwerden, musste im Training mitunter einen Tag pausieren. Die Operation am Sonntag bedeutete eine strategische Entscheidung: Bis zum Viertelfinale der  Champions League im April soll der  Weltklassetormann topfit sein. Im Achtelfinale gegen Red Bull Salzburg und in der Bundesliga bei neun Punkten Vorsprung auf den Zweiten Borussia Dortmund glaubt Trainer Julian Nagelsmann auch ohne Neuer problemlos bestehen zu können. Überheblichkeit, weil nicht nur Neuer, sondern  auch Mittelfeldstar Leon Goretzka und Linksverteidiger Alphonso Davies gegen Salzburg nicht dabei sein werden?

Mitnichten. So ehrlich muss man sein:  Die Außenseiterchancen von Salzburg auf eine Riesensensation sind nicht entscheidend gestiegen, weil Neuer, Goretzka und Davies nicht zu den Gegnern im Bayern-Dress zählen werden. Das wäre erst der Fall, wenn Bayern auch den besten Mittelstürmer der Welt, Robert Lewandowski, vorgeben müsste. In Wahrheit tut es Salzburg mehr, dass die Herbstentdeckung Nicolas Seiwald, Routinier Zlatko Junuzovic und Mali-Stürmer Sekou Koita für Trainer Matthias Jaissle gegen Bayern kein Thema sein werden, wahrscheinlich auch Benjamin Sesko. Das verkraftet Salzburg viel schwerer als Bayern das Fehlen von Neuer, Goretzka und Davies.

Bei Bayern war Montag nicht der Ausfall von Manuel Neuer das große Thema, sondern Innenverteidiger Niklas Süle. Dessen Vertrag läuft nach der Saison ab, er verlängert ihn nicht, weil er sich mit einem 10 Millionen-Angebot der Bayern nicht genug wertgeschätzt fühlte. Der deutsche Teamspieler wechselt ablösefrei zum Rivalen Borussia Dortmund. Das ist für die Bayern-Bosse fast ein ähnlicher Supergau wie letztes Jahr der Wechsel von David Alaba nach Vertragsende zu Real Madrid.

 

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