Die Steiermark beherrscht am Ostersonntag die Bundesliga. Zunächst in Hartberg der dritte Anlauf von Rapid in dieser Saison, gegen die Mannschaft von Markus Schopp ein Tor zu erzielen, einen oder drei Punkte zu holen, zweieinhalb Stunden später 75 Kilometer entfernt das Spitzenduell zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg, bei dem Sturm mit einem Sieg Tabellenführer vor dem Titelverteidiger werden könnte. Alles live zu sehen in Sky Austria. Salzburg, Sturm und Rapid haben, da sie auch im Semifinale des Uniqa-Cups stehen, sieben Spiele in 29 Tagen vor sich. „Der April ist die schwerste Zeit im Fußball“, behauptete Rapids Trainer Robert Klauß vor drei Auswärtsspielen hintereinander. Nach Hartberg folgt Mittwoch Zweitligist DSV Leoben im Kampf um den Aufstieg ins Cupfinale, vier Tage später wartet Salzburg.
Allerdings schaffte Rapid in den letzten drei Partien gegen den Letzten Austria Lustenau, in Klagenfurt und zum Auftakt der Meisterrunde jeweils nur ein Unentschieden, erzielte nur zwei Tore, spielte wenig Torchancen heraus. Grün-Weiß braucht also eine Art „Osterauferstehung“. Hoffnung macht die Rückkehr von Marco Grüll nach seiner Sperre. Und auch die Tatsache, das der letzte Siegestorschütze von Hartberg gegen Rapid, Christoph Lang im Winter den Klub wechselte und jetzt bei Rapid (Bild) jubelt. Lang zählt zu den sieben Rapidlern, die bei der nächsten gelben Karte gesperrt sind. Dazu gehört mit Matthias Seidl auch ein Schlüsselspieler. Langs Siegestreffer war im November der einzige Hartberger Schuss auf das Tor von Niklas Hedl, aber der reichte. Nach Hartbergs zweitem 1:0 gegen Rapid in dieser Saison setzte Sportchef Markus Katzer gegen Geschäftsführer Steffen Hofmann den Trainerwechsel von Zoran Barisic zu Robert Klauß durch. Der unterhielt sich natürlich mit Lang über dessen Ex-Klub und die Art, wie Schopp den Außenseiter mit riskantem Flachpassspiel aus der Abwehr heraus und viel Ballbesitz agieren lässt. Die gefällt auch Klauß. Jetzt muss er ein Mittel dagegen finden. Hartberg kassierte in fünf der letzten sieben Heimspiele kein Gegentor, in den letzten acht keine Niederlage, gab die Devise „alle neune“ aus. Innenverteidiger Ibane Bowat ist gesperrt sowie bei Rapid zum letzten Mal Kapitän Guido Burgstaller. Furkan Dursun, der ihn wahrscheinlich ersetzt hätte, verletzte sich in Österreichs U 19 am Sprunggelenk, fehlt zumindest noch drei Wochen.
Ausverkauft ist natürlich der Kampf um Platz eins in Graz. Sturm gewann in der Meisterrunde nur eines der zehn Duelle gegen Salzburg, jetzt muss der zweite Sieg nach dem 2:1 am 27. April 2022 gelingen, um den Meister zu überholen. Der dann seit der Ligareform zum ersten Mal in der Meisterrunde nicht mehr Tabellenführer wäre. Salzburg verlor keines seiner letzten 26 Auswärtsspiele, hält damit einen stolzen Rekord. Das wird ein heißer Kampf, in dem aber noch nicht entscheiden wird, wie am Ende der Saison der Meister heißt. Weil danach noch 24 Punkte zu vergeben sind. Darin sind sich beide Trainer, Christian Ilzer und Gerhard Struber einig.
Foto: Red Ring Shots.