Auftakt zum Viertelfinale der Champions League am Dienstag mit Arsenal gegen Bayern München und Real Madrid gegen Manchester City. Die Aufsteiger aus diesen Duellen treffen im Semifinale aufeinander. Für Bayern bedeutet es das letzte Saisonziel, in der Königsklasse das Finale im Wembley-Stadion zu erreichen. Doch wie soll das nach den blamablen letzten zwei Wochen funktionieren? Nach dem 2:3 in Heidenheim, wo der Meister erstmals gegen einen Aufsteiger eine 2:0-Pausenführung aus der Hand gab, gab es erneut viele Forderungen, sich sofort von Thomas Tuchel zu trennen, weil er die Mnanschaft nicht mehr erreiche, da seit Februar alle wissen, dass er nächste Saison nicht mehr Trainer ist. Ein Ex-Bayern-Spieler (Thomas Strunz) schlug einen anderen (Lothar Matthäus) als Lösung bis Saisonende vor. Wer Matthäus als Rapid-Trainer erlebte, kann darüber nur den Kopf schütteln. Es passt zu seinem Selbstbewußtsein, dass er Montag erklärte, er werde ein Bayern-Angebot nicht annehmen, obwohl er gar keines hat.
Sportvorstand Max Eberl und Sportchef Christoph Freund (Bild) lehnten den Trainerwechsel ab. Freund war in seiner Salzburg-Zeit zwar nie unter den letzten acht der Champions League, aber auch nie in einer so schwierigen Situation wie derzeit. Bayern hat noch fünf Trainer unter Vertrag, darunter den 31 jährigen Rene Maric, den Freund zu Bayern als U 19-Trainer und verantwortlich für Spielphilosophie holte. Er gehörte in Salzburg zum Trainerteam von Marco Rose, folgte ihm zu Mönchengladbach und Borussia Dortmund. Aber Maric zum Interimschef zu machen, war zumindest nach außen hin für Freund kein Thema. Die leise Hoffnung: Tormann und Kapitän Manuel Neuer, Leroy Sane und Jungstar Aleksandar Pavlovic, die in Hoffenheim fehlten, sind dabei. Möglich, dass Pavlovic Österreichs Teamspieler Konrad Laimer auf die Ersatzbank verdrängt.
Arsenal ist seit Sonntag, nach dem 2:2 von Liverpool in Old Trafford gegen Manchester United, dank der besseren Tordifferenz Tabellenführer in der Premier League. Wenn man Bayerns Blamage in Hoffenheim mit dem 3:0 von Arsenal am letzten Samstag in Brighton vergleicht, dann gibt es nur einen Favoriten, der Arsenal heißt. Was für Bayern spricht? Mehr Erfahrung und es kann nur besser laufen als in Heidenheim. Harry Kane war in seiner Zeit bei Tottenham ein Arsenal-Spezialist, der gegen die „Gunners“ 16 Tore erzielte. Den vierten 5:1-Sieg hintereinander in der Champions League gegen Arsenal kann man Bayern wirklich nicht zutrauen. Eher erstmals gegen Arsenal rauszufliegen. Viermal hat Bayern bisher Arsenal eliminiert.
Die Mannschaft des Spaniers Mikel Arteta, die in dieser Saison alle Champions League-Spiele im Emirates Stadium ohne Gegentor gewann, ist kompakt besetzt: In der Abwehr mit Teamspielern aus Frankreich (William Saliba), England (Ben White) und Polen (Jakub Kiwior), im Mittelfeld mit dem herausragenden Kapitän, dem Norweger Martin Ödegaard und Declan Rice, den Tuchel zu Bayern holen wollte, im Angriff mit dem Brasilianer Gabriel Jesus, dem deutschen Teamspieler Kai Havertz und dem Belgier Leandro Trossard. Im Münchener Sky-Studio sitzt neben Österreichs Ex-Teamkapitän Julian Baumgartlinger mit dem früheren Bayern-Spieler Didi Hamann einer der lautesten Tuchel-Kritiker als Experte.
Real Madrid und Manchester City treffen bereits zum dritten Mal hintereinander aufeinander. Erstmals schon im Viertelfinale, bisher im Semifinale. 2021/22 kam Real Madrid nach dem 3:4 in Manchester und einem 3:1 nach Verlängerung im Bernbaeu-Staadion ins Pariser Endspiel, das gegen Liverpool 1:0 gewonnen wurde. Letzte Saison setzte sich Manchester City nach dem 1:1 in Madrid mit einem 4:0-Heimsieg klar durch, gewann danach erstmals die Königsklasse (1:0 gegen Inter Mailand). Mittwoch gastiert Borussia Dortmund mit Marcel Sabitzer bei Atletico Madrid, der FC Barcelona im Parc de Pince bei Paris St.Germain. Dann sind Österreichs Ex-Teamspieler Andreas Herzog und Marc Janko die Sky-Experten. Dortmunds Spiel ist auch bei ServusTV live zu sehen.
Foto: FC Bayern München.