Fußball

Sondertraining bei Ümit Korkmaz: Jetzt stimmen Demirs Werte

Rapids 19 jähriges Verteidigertalent Furkan Demir war ziemlich enttäuscht, letzten Donnerstag beim 0:0 in Trabzon nicht zum Kader gehört zu haben. Das ist aus menschlichen Gründen mehr als verständlich: Die Eltern stammen aus Trabzon. Demir, bei Rapids 1:1 im Jubiläumsspiel gegen Milan der Schütze des Ausgleichstors, spielte Samstag beim 4:2-Heimsieg der zweiten Mannschaft gegen die zweite Garnitur von Sturm Graz,  wird beim Retourspiel gegen Trabzonspor am Donnerstag wohl ebenfalls nur auf der Tribüne sitzen. Montagnachmittag deutete alles auf ein ausverkauftes Haus hin: Bereits 20.000 Karten waren verkauft.

Für Yusuf Demir, den zwei Jahre älteren Bruder von Furkan, begann die Saison Freitag beim 2:1-Heimsieg von Türkeis Meister Galatasaray Istanbul gegen Hatayspor zur Eröffnung der 67. Saison de SüperLig auf der Bank. Nach seinen total verpatzten letzten zwei Jahren (seit dem Abschied von Rapid nur sechs Einsätze bei Galatasaray, nur sieben mehr als Leihspieler in der Schweiz beim FC Basel) kann man das nach der Rückkehr in die Türkei als ersten kleinen Erfolg werten. Für den Demir offenbar während der Europameisterschaft im Mai und Juni einiges getan hat: Privattraining in Wien im Labor, der Fußballschule des ehemaligen Sportclub-Spielers Sertan Günes, der zugleich bei Demirs Schweizer Beratungsagentur SMG arbeitet. Dazu zählten lange Laufeinheiten und Spezialtrainings am Rasen mit einem Ex-Rapidler, mit Ümit Korkmaz, der im Hernalser Labor als Trainer arbeitet.

Das Resultat des Extra-Programms von Demir sah man Mitte Juli beim 2:3 Vorbereitungsspiel von Galatasaray im Linzer Stadion gegen den LASK. Eine andere Körpersprache als bisher bei der Nummer 30, dynamischer, aggressiver. Demir spielte nach der Pause, bereitete das zweite Tor vor, war  Trainer Okan Buruk eine Erwähnung wert: „So gute Werte hatte er bei uns noch nie!“  Darum gehört Demir jetzt zum Kader. Wird es noch zu mehr reichen? Dagegen spricht die Starbesetzung bei Galatasaray, die Ausländerregeln in der Türkei, die keiner so richtig versteht: 14 Legionäre dürfen im Kader sein, auf der A-Team-Liste stehen, zwölf im Spiel zum Einsatz kommen. Freitag gehörten zu Galatasarays Startelf neun Legionäre: je zwei Spieler aus Uruguay und Deutschland, je einer aus Kolumbien, Frankreich, Argentinien, Belgien und Holland. Auf der Bank saßen noch vier: Ein Belgier (Teamstürmer Michy Batshuayi köpfte in der Nachspielzeit das Siegestor), Brasilianer, Däne und Österreicher, eben Demir.

Foto: Galatasaray Istanbul.

5

Meist gelesen

Nach oben