Mario Sonnleitner, der bei Rapid mit 34 keinen neuen Vertrag bekam, zweieinhalb Wochen vor Saisonbeginn landete, im neuen Dress bereits drei Spiele bestritt, dabei seinen Ex-Klub in Hütteldorf 2:0 bezwang (Bild oben), ist sozusagen das“Vorzeigemodell“ des zur Tradition gewordenen Sommercamps für vereinslose Spieler. Ins Leben gerufen von der Vereinigung der Fußballer, sprich Spielergewerkschaft. Heuer dauerte es sechs Wochen im Viva-Sportzentrum in Steinbrunn, in dem mit Bernd Dallos ein Ex-Spieler die Geschäfte führt. Der kompetente Chef des Trainerteams war der bundesligaerfahrene Robert Ibertsberger, die fünf Torhüter wurden von Wolfgang Knaller und Thomas Mandl, zwei ehemaligen Teamkeepern, und Werner Pentz, dem Vater von Austrias Nummer eins, trainiert. Die zufriedene Bilanz von Oliver Prudlo, dem Projektleiter: 28 Spieler waren im Camp, bereits 15 fanden einen neuen Klub.
Der prominenteste ist Sonnleitner. In der Bundesliga kam noch Seth Paintsil unter, ebenfalls bei Hartberg. In der zweiten Liga sind Innenverteidiger Manuel Maranda (bei Tabellenführer Blau Weiß Linz) und Martin Rasner (FAC) gelandet, die Vienna bediente sich gleich dreimal im Camp, um ihre Mannschaft für die Regionalliga Ost zu verstärken. Mit Markus Wostry, Daniel Luxbacher und Rafael Strasser. 13 warten noch auf einen Job. Darunter Ex-Rapid-Tormann Lukas Königshofer, inzwischen 32, der nach seinem Abschied von Grün-Weiß in Deutschland bei Halle, den Stuttgarter Kickers, Unterhaching und zuletzt bei Uerdingen spielte, wo er zu den Opfern des Konkurses wurde, an dem der deutsch-russische Geschäftsmann Michail Ponomarew entscheidend „beteiligt“ war. Jetzt setzt Wacker Innsbruck auf Ponomarews Hilfe. Das versteht nicht nur Prudlo als ehemaliger Innsbruck-Spieler zu Ernst Happels Zeiten nicht wirklich.
Zu den vereinslosen Spielern zählen mit Christoph Schösswendter und Thomas Ebner auch zwei Ex-Austrianer. Die Leistungen in der violetten Abwehr lassen bisher daran zweifeln, ob es richtig war, auf den routinierten Schösswendter zu verzichten. Zu den Spitzenverdienern zählte der erst im Oktober engagierte 33 jährige sicher nicht. Für Trainer Manfred Schmid war er zu langsam. Aber Schösswendter wusste dies besser zu kaschieren als manche, die aktuell im Einsatz sind.
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