Fußball

Sonntag wartet auf Guido Burgstaller bereits sein 24. Derby, das elfte in Wien

Seit Montag ist das Wiener Derby zwischen Austria und Rapid, bei dem es für Violett um den Platz in der Meisterrunde geht, ausverkauft. Offiziell gab es für Rapid-Fans nur 1600 Karten im Gästesektor, ansonst konnten nur Mitglieder und Abonnenten der Austria Tickets kaufen. 17.500 Zuschauer werden auf den Tribünen sitzen und stehen. Den Spieler mit der größten Derbyerfahrung wird diese Kulisse nicht besonders beeindrucken, denn er bestritt schon eines vor 80.000 Zuschauern: Rapids Kapitän Guido Burgstaller. Für den 33 jährigen Käntner wird es sein 24. Derby, das elfte in Wien. Die Generali-Arena in Favoriten bedeutet für ihn schon etwas spezielles.

Dort bestritt er am 23. Oktober 2011 sein erstes Match gegen die Austria, erzielte in der letzten Minute der ersten Hälfte den Ausgleich zum 1:1. Dabei blieb es. Bis zu seinem ersten Derbysieg musste er zweieinhalb Jahre warten. Der gelang erst am 9. Februar 2014 im Hanappi-Stadion (3:1). Den zweiten und seinen bisher letzten feierte er zwei Monate später am Verteilerkreis. Marcel Sabitzer schoss das goldene Tor zum 1:0, Burgstaller bekam drei Minuten vor Schluss von Schiedsrichetr Harald Lechner nach einem Foul die zweite gelbe Karte. Sein einzifer Ausschluss im Derby. Sonntag pfeift Julian Weinberger, im Ziviberuf Revierinspektor bei der Wiener Polizei.

Die bisher Bilanz von Burgstaller gegen die Austria: Zwei Siege, je vier Unentschieden und Niederlagen, nur ein Tor geschossen. Trifft er Sonntag, wäre es sein erster Treffer gegen den Erzrivalen seit zwölf Jahren. In seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg (2015 bis 2017) gab es drei Frankenderbys gegen Fürth. Zweimal verlor Nürnberg, beide Male erzielte Burgstaller ein Tor. Beim Sieg ging er leer aus. Seine Derbys mit der größten Kulisse spielte er in den drei Jahren bei Schalke 04. Die legendären Ruhrpott-Duelle gegen Borussia Dortmund. Insgesamt waren es sieben, zwei gewann er mit Schalke. Unvergesslich wird ihm immer das zweite von drei Unentschieden bleiben. Am 25. November 2017 lag Schalke in Dortmund vor 80.000 Zuschauern nach 25 Minuten 0:4 zurück. Ein Tor von Burgstaller nach 61 Minuten leitete eine unglaubliche Aufholjagd ein, in der 92. Minute köpfte der Brasilianer Naldo, ein Innenverteidiger, das 4:4.  Mit St. Pauli spielte er dreimal gegen den Hamburger SV, wegen der Corona-Beschränkungen nie vor einer großen Kulisse. Bei den Siegen (1:0, 3:2) erzielte er keinen Treffer, bei der 1:2-Niederlage hingegen schon.

„Ein Derby ist immer etwas besonders, das willst du immer gewinnen“, sagte Burgstaller letzten Sonntag nach Rapids 2:0 gegen WSG Tirol. Wenn er damit zwei weitere Wiener Derbys in dieser Saison verhindert, weil Austria nicht in die Meisterrunde kommt, dann ist es halt so. „Wir haben vom letzten Mal noch etwas gutzumachen“. Denn das erste Derby nach seiner Rückkehr zu Grün-Weiß ging im Oktober daheim 1:2 verloren (Bild oben) ist noch nicht vergessen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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