Fußball

Wiener Sport-Club sorgt mit einziger Sensation für Austrias Tiefpunkt

Im achten und letzten Spiel des Achtelfinales im Uniqa-Cup gab es den einzigen Heimsieg und damit auch die einzige Sensation. Für die der Wiener Sport-Club, Fünfter der Regionalliga Ost mit elf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Stripfing ,sorgte. Am letzten Wochende verlor der Traditionsklub im  Burgenland bei Draßburg 0:1, Donnerstag Abend eliminierte er vor 6800 Zuschauern, dem zweitbesten Besuch im Achtelfinale nach dem Grazer Derby, völlig verdient die Wiener Austria mit 3:1 (1:1). Es war das erste Achtelfinale des Sport-Clubs seit 28. November 2006 (damals 0:2 gegen Mattersburg), in dem es gelang, erstmals seit der Saison 1996/97 unter die letzten acht zu kommen. Im  Viertelfinale war mit einer 0:1-Heimniederlage gegen Austria Salzburg Endstation. Jetzt ist der Sport-Club der einzige Viertelfinalist, der nicht in der Bundesliga spielt.

Seit dem Triumph im Derby gegen Rapid setzte es für Austria nur Niederlagen. Gegen Villarreal, gegen Red Bull Salzburg und im kleineren Derby gegen den Sport-Club. Zweifelsohne die schmerzlichste, die für den Tiefpunkt dieser Saison sorgte. Weil Violett nicht mit der Aggressivität der Mannschaft von Robert Weinstabl fertig wurde, anfällig auf Konter war und kreativ wenig gelang. Herausgespielte Chancen blieben Mangelware. Der Ausgleich zum 1:1 fiel aus einem Elfmeter, den Dominik Fitz verwandelte. Den Penalty holte Andreas Gruber heraus, wurde dabei verletzt, musste ausscheiden. Auch das tat der Austria gut. In der zweiten Hälfte gab es nach einem Stoß gegen Reinhold Ranftl und einem Foul an Joker Nicola Dovedan zweimal elfmeterreife Situationen, aber im Cupachtelfinale gibt es keinen Video Assistant Referee. Aber das darf keine Begründung für die Niederlage sein. Das sprach auch keiner der Verlierer an.

Kapitän Manfred Fischer redete vor den ORF-Kameras offen von einer „Orsch-Leistung“, für die sich jeder selbst an der Nase nehmen muss. Die aber auch das bestätigte, was man schon in den Wochen davor sah: Bei den Neuerwerbungen gibt es noch zu viel Luft nach oben. Der Ballverlust von James Holland leitete den Konter zur 2:1-Führung des Sport-Clubs ein, der von Beginn an aufgebotene Stürmer Haris Tabakovic bedeutete in den 70 Minuten, in denen er spielte, wenig Gefahr für den Sport-Club, die im Abwehrzentum aufgebotene französische Liverpool-Leihgabe Billy Koumetio verteidigte in der Situation, die im Finish zum dritten Treffer des Sport-Clubs und damit zum k.o. führte, katastrophal.

Wer vor Jahrzehnten, als Karten für Jugendliche nur zwei Schilling kosteten, gerne zum Sport-Club- ging, um dort vor vollen Rängen Erich Hof, Pepi Hamerl, Max Horak, Adi Knoll etc., zaubern zu sehen, fühlt sich Donnerstag etwas an diese Zeiten erinnert.  Sieben Spieler der Mannschaft, die vor zwei Saisonen in der zweiten Runde daheim der Austria 1:3 unterlagen war, bejubelten diesmal nach dem Schlusspfiff vor der Friedhofstribüne ausgelassen die Sensation. Darunter der Büroangestellte Miroslav Beljan, der das 3:1 erzielte. Den Konter zum vorentscheidenden 2:1 verwertete der kurz zuvor eingewechselte Lehrer David Rajkovic. Ein unvergesslicher Abend für den Sport-Club, einer zum Vergessen für die Austria. Zumal der doch schwer enttäuschte Trainer Manfred Schmid (Bild oben) versicherte: „Es lag nicht an der Einstellung, wir haben gekämpft!“ Der „Riesentöter“ aus der Regionalliga war einfach besser. 2019 wurde die Austria ebenfalls von einem Regionalligaklub aus dem Cup geworfen. Damals war es der GAK in Graz mit 2:1. Schmid musste auch letzte Saison mit einer Cup-Enttäuschung fertig werden: In Runde zwei an Zeitligist Kapfenberg im Elferschießen gescheitert.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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