Fußball

Start dank Kapitän geglückt – aber Austria muss etwas ändern!

Für das erste Tor der neuen Zwölferliga sorgte zwar Aufsteiger Wacker Innsbruck durch seinen slowenischen Stürmer Zlatko Dedic nach einem Fehler von Austrias neuem Innenverteidiger Igor, aber das bessere Ende hatte bei der Eröffnung der Saison vor den Augen von Teamchef Franco Foda doch Violett für sich. Der Start in eine neue Ära, der erste Sieg im ersten Bundesligaspiel in der neuen Generali-Arena glückte vor allem dank des Kapitäns: Alexander Grünwald (Bild) erzielte vor der Pause den Ausgleich, das erste Austria-Tor im neuen Stadion, bereitete nach sieben Minuten der zweien Hälfte das Siegestor der israelischen Neuerwerbung Alon Turgeman, der ansonst mitunter noch wie ein Fremdkörper wirkte, vor. Damit es keine Missverständnisse gibt: Der violette Sieg ging in Ordnung, hätte höher ausfallen müssen. Es  ist klar, dass bei einer neuformierten Mannschaft mit vier Sommerkäufen in der Startformation und drei auf der Bank noch die Automatismen fehlen, man sich erst finden muss. Aber es gibt bei  der Spielanlage doch etwas  zu ändern, um die Rolle spielen zu können, die allen vorschwebt

„Eine kleine Pflanze, aus der  Großes werden kann“, beschreibt Trainer Thomas Letsch die Aufbruchstimmung, in der sich der neue technische  Direktor Ralf Muhr als Unterstützer und Korrektiv in sportlichen Fragen sieht. Korrigiert gehört im praktizierten 4-1-3-2 schon etwas. Da geht es um die drei Mittelfeldspieler hinter den zwei Spitzen, um Grünwald, Dominik Prokop und Uros Matic. Alles Spieler, die ihre Stärken in zentralen Rollen haben. Auch wenn Matic über links kommen soll, Grünwald über rechts, alle zieht es in die Mitte. Bei Grünwald führte das zwar zum Ausgleich, aber so spielt die Austria zu sehr durch die Mitte, zu wenig über die Flanken. Zu viel mit hohen Bällen, auch mit zu wenig Tempo. Da überrascht es, dass Letsch den schnellen Brasilianer Lucas Veneto, der  über außen kommen kann, als Joker im Talon ließ. Als er im Finish den Siegestorschützen Turgeman ersetzte, erwies sich Venuto schon auf Grund seiner Schnelligkeit als belebendes Element. Kam dadurch  zu einer Chance, die  er vergab, holte den Elfmeter heraus, mit dem Matic an Innsbrucks Tormann Christopher Knett scheiterte. Auch bei beiden Toren berührte Knett  den Ball, der jedoch ins Netz ging. Beim Elfer half ihm dann die Stange. Aber er wurde noch zur tragischen Figur: In der letzten Minute schied er mit einer Knöchelverletzung aus, die sich als Bänderriss herausstellte. Das wird wochenlange Pause bedeuten. Da Trainer Karl Daxbacher schon drei Mann ausgetauscht hatte, musste für die letzten Sekunden Innenverteidiger Dominik Baumgartner ins Tor, ohne geprüft zu werden.

Für Austria war der Sieg vor den Auswärtsspielen gegen Wolfsberg und Red Bull Salzburg sicher sehr wichtig, aber er ließ doch Fragen offen. Etwa, ob Matic in einer anderen Rolle nicht doch mehr Einfluss auf das Spiel hätte, mehr Akzente setzen könnte. Aber die Saison hat ja erst begonnen: „Man darf nicht den Druck außer Acht lassen, unter dem wir standen“, fand Letsch. 13.155 Zuschauer sorgten für eine tolle Stimmung. Der Fanblock Ost machte in einem Transparent allerdings Stimmung dagegen, dass in der neuen Generali-Arena auch Länderspiele und das Cupfinale stattfinden werden. Ihrer Ansicht darf dort nur die Austria ihre Heimspiele austragen: „Man hat gesehen, wie viel die Unterstützung der Fans wert ist. Die spürte man ganz anders als letzte Saison im Happel-Stadion“, fand Grünwald. Und so hatte die Mannschaft sicher auch mehr Feuer als vergangene Saison,

Aufsteiger Wacker Innsbruck? „Im Rahmen unserer Möglichkeiten gut verkauft“, fand Trainer Karl Daxbacher, „aber wir machen zu viele individuelle Fehler beim Umschalten, Das bereitet uns Probleme.“ So kamen die Tiroler  in der zweiten Hälfte zu keiner Torchance. Dass eine Attacke von Igor an Stefan Rakowitz elferreif war, sah Daxbacher erst nach Schlusspfiff, als ihm am TV-Schirm die Szene vorgespielt wurde. Seinem Ratschlag via „Sky“ an den Ex-Klub, nicht in Euphorie zu verfallen, weil das so gut nicht war, ist nichts hinzuzufügen. Aber beim Kollegen Letsch und seinen Spielern bestand die Euphoriegefahr ohnehin nicht,

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