Fußball

Sturms Glückssieg dank Joker Fuseini, um den sich Verlierer Altach sehr bemühte

Nur Auswärtssiege am Samstag in der Bundesliga: Das 3:0 (1:0) von Hartberg in Wolfsberg konnte man nicht unbedingt erwarten, ebenso den ersten Saisonsieg von Aufsteiger Blau Weiß Linz, das 4:2 (2:1) am Innsbrucker Tivoli bei WSG Wattens, wodurch die Tiroler, die eine Runde davor in Hütteldorf bei Rapid ein 1:1 erkämpften, die rote Laterne des Letzten bekamen. Das 2:1 (0:0) von Sturm Graz in Altach kam nicht ganz überraschend, brachte den Vizemeister zumindest für einen Tag an die Tabellenspitze. Sonntag kann Red Bull Salzburg Platz eins zurückholen. Schon mit einem Unentschieden gegen Rapid.

Sturm-Trainer Christian Ilzer gab zu, dass nur mit Glück drei Punkte aus dem Ländle mitgenommen wurden. Aus drei Schüssen auf Altachs Tor fielen zwei Treffer. Der entscheidende durch Joker Mohammed Fuseini (Bild): In der 87. Minute wurde der 21 jährige Ghanaer für den diskreten Manprit Sarkaria eingewechselt. Vier später gelang dem Joker nach Vorarbeit des Schützen des ersten Sturm-Tors, Otar Kiteishvili (Bild), bei seiner ersten und einzigen Chance das 1:2. Das dritte Tor des Afrikaners in seinem elften Bundesligaspiel, das erste in dieser Saison. In der letzten traf er gegen die Austrias aus Lustenau und Wien: „Wenn du Räume bekommst, gibt es keinen besseren Spieler als Fuseini“, behauptete Ilzer. Weil die Schnelligkeit seine große Stärke ist. Altachs Ausgleich erzielte einer mit GAK-Vergangenheit, der 21 jährige Innenverteidiger Paul Koller. Bitter für die Verlierer, dass sich Sportchef Roland Kirchler bis ins Finish der Transferzeit bemühte, Fuseini als Leihspieler zu bekommen. Dann entschieden Sportchef Andreas Schicker und Christian Ilzer, Fuseini zu behalten. „Solche Siege schmecken am besten“, bemerkte im TV-Studio Sky-Experte Peter Stöger. Er weiß das aus eigener Erfahrung.

Sicher auch der erste in der Bundesliga, der Blau Weiß gelang. Dank eines Superstarts. Letzte Runde lagen die Linzer in Graz gegen Sturm nach sieben Minuten 0:2 zurück, in Innsbruck führten sie nach elf 2:0. Zunächst traf Ronivaldo, dann Paul Mensah erstmals in der Bundesliga. Das dritte Saisontor von Luca Kronberger gab den Tirolern etwas Hoffnung zurück, nach der Pause liefen sie ziemlich naiv in Konter. Das Abwehrzentrum um Kapitän Felix Bacher wirkte schon von Bgeinn an überfordert. Was auch der Deutsche Connor Noß zu seinem ersten Treffer nützte, ehe Julian Gölles zum zweiten Mal traf. Dass Tormann Nicolas Schmid Tirols neuem Stürmer aus Mali, Mohamadou Diarra, beim Debüt ein Tor schenkte, spielte keine Rolle mehr. Blau-Weiß ist endgültig in der Bundesliga angekommen: „Es gibt noch vieles zu verbessern“, bemerkte der erleichterte Trainer Gerald Scheiblehner. WSG Tirol hatte nach sechs Runden noch nie nur zwei Punkte, der bisher schlechteste Start in die Bundesliga: „Wir waren nicht scharf genug“, gestand Kollege Thomas Silberberger, hoffte auf einen Selbstreinigungsprozess seiner Mannschaft in der Länderspielpause.

Hartberg nützte die bisher schwächste Saisonleistung von Wolfsberg nach zwei Niederlagen zu einem kleinen „Befreiungsschlag“. Bei dem Präsidentin Brigitte Annerl die Szene des Spiels lieferte: Nach dem dritten Tor ging sie zum Fansektor der Steirer, spendete spontan 300 Euro für die Siegesfeier. Der Mann des Spiels hieß Max Entrup: Erster Doppelpack in der Bundesliga zum 1:0 und 3:0, Assist zum 2:0 durch den eingewechselten Heimkehrer Donis Avdijaj, bei dem es auch „Hilfe“ durch Wolfsbergs Tormann Hendrik Bonmann gab. Entrup erzielt fünf Tore in sechs Runden. Sechs Jahre nach 10 Spielen für Rapid und St. Pölten ohne Tor entwickelt er sich mit 26 Jahren auch in der Bundesliga zum „Knipser“, der aus der Regionalliga Ost vom FC Marchfeld kam.

 

Foto: Sturm Graz.

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