Fußball

Erst als Max Wöber raus musste, gewann Bayern!

Bitterer Samstag für Max Wöber in seinem dritten Bundesligaspiel für Borussia Mönchengladbach: Vor 54.000 Zuschauern kratzte er gegen Bayern München an einer Sensation, gab den ersten Schuss auf Bayerns Tor ab, bereitete nach einer halben Stunde per Eckball die Führung vor. Da schien Mönchengladbach seinen Ruf als Bayern-Angstgegner zu bestätigen, auch das sechste Heimspiel gegen den Meister hintereinander nicht  zu verlieren. Das gefiel Salzburgs Ex-Sportchef Christoph Freund, der erstmals auf der Bayern-Trainerbank saß, drei Plätze von Trainer Thomas Tuchel entfernt, gar nicht. Zur Pause führte Mönchengladbach 1:0, bis dahin hatte Bayerns Torjäger Harry Kane nur zwei Ballkontakte im Gladbacher Strafraum, verlor auch einige Zweikämpfe gegen Wöber (Bild).  Zur zweiten Hälfte kam Konrad Laimer als neuer Rechtsverteidiger für den Marokkaner Noussair Mazraoui. Eine Rolle, über die er sicher nicht begeistert ist. Aber er sorgte für mehr Tempo und Druck.

Am Ausgleich von Leroy Sane war der diesmal als Linksverteidiger aufgebotene Wöber schuldlos. Als er in der 73. Minute mit Wadenproblemen ausschied, stand es noch 1:1. Von der Bank aus sah Österreichs Teamspieler wie in der 87. Minute nach dem 15. Eckball der Bayern auch der Siegestreffer fiel. Durch den 18 jährigen Franzosen Mathys Tel per Kopf, der kurz davor für Leon Goretzka eingewechselt wurde. Da wirkte auch Freund erleichtert. Doch noch ein Sieg. Einen Tag nach dem schwarzen Freitag mit drei „Transferpannen“. Trainer Thomas Tuchel bekam weder den geforderten defensiven Mittelfeldspieler noch einen Verteidiger: „Wir sind in der Defensive zu dünn besetzt, das ist ganz eng auf Kante genäht“, bemerkte er nach dem Zittersieg, sprach jedoch von den bisher besten 45 Minuten der Saison. Bayern gewinnt auch ohne Kane-Tor. Nur der Titelverteidiger und Tabellenführer Bayer Leverkusen gewannen in den ersten drei Runden ihre Spiele. Nach der Länderspielpause gibt´s in München das Spitzenduell.

Es gab noch drei weitere österreichische Gewinner am Samstag: Florian Grillitsch fügte mit Hoffenheim mit 3:1 nach 0:1-Rückstand Wolfsburg die erste Saisonniederlage. Bei den Verlieren fehlte Patrick Wimmer, der in der Nacht vor dem Spiele erkrankte. Romano Schmid und Marco Friedl gewannen gegen ihre Landsleute Karim Onisiwo und Philipp Mwene ganz klar, Bremen feierte mit 4:0 (1:0) den ersten Saisonsieg, bei dem Schmid den ersten und letzten Treffer vorbereitete. Kevin Stöger kann das 2:2 (1:1) mit Bochum in Augsburg positiv sehen, zumal er mit einem Superpass das 2:2 möglich machte. Für Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch setzte es mit Freiburg in Stuttgart ein arges 0:5 (0:3)-Debakel. Bereits nach 19 Minuten stand es 0:3, für Gregoritsch war das Match zur Pause vorbei.  Ebenfalls unter die Räder kamen Christoph Klarer und Emir Karic mit Aufsteiger Darmstadt in Leverkusen – 1:5 (1:1). Marcel Sabitzer erlebte Freitagabend die zweite Enttäuschung mit Borussia Dortmund: Gegen Aufsteiger Heidenheim daheim vor 80.000 Zuschauern nach 15 Minuten 2:0 geführt, am Ende hieß es 2:2, gab es ein gellendes Pfeifkonzert. Das bedeutet nach drei Runden vier Punkte Rückstand auf Leverkusen und Bayern. Es ist schon Feuer am Dach

Um die ersten Punkte geht es Sonntag für Florian Kainz und Dejan Ljubicic mit dem 1. FC Köln bei Frankfurt. Die Frankfurter gaben im wahrsten Sinne des Wortes fünf Minuten vor dem Transferschluss in Frankreich, Freitag knapp vor 23 Uhr, Torjäger Randal Kolo Muani an Paris St. Germain frei, da Frankreichs Meister 95 Millionen Euro zahlte. Einen „Ersatz“ konnte Frankfurt nicht mehr verpflichten.

Foto: Bayern München.

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