Fußball

Sturms Niederlage war ärgerlicher als die des LASK

So wie der LASK gegen Liverpool lag auch Sturm Graz gegen Sporting Lissabon 1:0 in Führung. Zwar nicht so lang, aber immerhin doch 17 Minuten. Am Ende stand ebenfalls eine Niederlage. Das 1:2 (0:0) gegen die Portugiesen war doch ärgerlicher als das 1:3 gegen Liverpool. Auch wenn Sporting bei seinem ersten Sieg in Österreich die bessere Mannschaft war, wie die Statistik (14:7-Torschüsse für die Grün-Weißen aus Lissabon) unterstrich. Ärgerlich auch, weil Sturms zuvor überragender Tormannriese Kjell Scherpen bei beiden Verlusttoren nicht glücklich aussah. Letzte Saison kassierte Sturm noch mit Jörg Siebenhandl zwischen den Pfosten in allen drei Gruppenspielen keinen Treffer.

Sturms Trainer Christian Ilzer dachte möglicherweise auch an die vergangene Saison, als er William Böving in die Startelf stellte. Damals erzielte der Däne beide Treffer beim 2:2 gegen Lazio in Rom. Donnerstag brachte er Österreichs Vizemeister in der 58. Minute nach einem Stangenschuss von Otar Kiteishvili mit links ins lange Eck. 13 500 Sturm-Fans auf den Tribünen konnten hoffen, dass Sturm den Vorsprung halten kann. Auch, weil Scherpen mit fünf tollen Paraden Sporting-Tore verhinderte. Und dann passierte ausgerechnet dem Holländer ein Missgeschick: Er wollte einen Schuss von Pedro Goncales festhalten, was nicht gelang. Der Ball sprang an den Oberschenkel von David Affengruber. Das gab dem schwedische Teamstürmer Viktor Gyökeres die Möglichkeit, auszugleichen. Auch der Siegestreffer von Sporting schien nicht unhaltbar. Scherpen konnte den Distanzschuss von Innenverteidiger Ousmane Diomande nur berühren, nicht abwehren. „Sehr bitter, wir haben viel investiert, waren nicht weit weg, sind sehr enttäuscht“, gestand Sturms Trainer Christian Ilzer, „das Spiel war lange auf taktisches Neutralisieren ausgerichtet!“ Atalanta Bergamo bezwang Polens Meister Rakow Tschenstochau souverän 2:0. Sieht ganz danach aus, dass für Sturm nicht mehr als Rang drei drinnen sein wird.

Kein Sieg für einen österreichischen Klub in der Europa League, zwei für österreichische Legionäre. Philipp Lienhart gewann mit Freiburg in Athen gegen Olympiakos 3:2 (2:1), Cican Stankovic mit AEK Athen bei Brighton 3:2 (1:0), was nicht unbedingt zu erwarten war. Der Ex-Teamkeeper wurde nur durch zwei Elfmeter bezwungen. AEK Athen liegt sogar auf Platz eins, da es zwischen Ajax Amsterdam und Olympique Marseille ein 3:3 gab. Österreicher-Siege auch in der Conference League. Von Ex-Rapidlern: Stefan Schwab und Thomas Murg gewannen mit PAOK Saloniki bei HJK Helsinki nach 0:1-Pausenrückstand 3:2, Kevin Wimmer siegte mit Slovan Bratislava daheim gegen Klaksvik von den Färöer-Inseln nach 0:1 mit Mühe 2:1. Schiedsrichter war der Grazer Christian Petru-Ciochirca.

Foto: ORF/Karl Huber.

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