Fußball

Trotz Hasenhüttls Verjüngungskur sah Southampton alt aus

Auch das dritte Trainerduell gegen Pep Guardiola endete für Ralph Hasenhüttl mit einer Niederlage. Wie mit Ingolstadt zweimal gegen Bayern München verlor er mit Southampton gegen Manchester City. Mit dem 1:3 (1:3) im St.Marys´Park war Southampton noch gut bedient, Torhüter Alex McCarthy verhinderte eine höhere Abfuhr. Es war die zweite Heimniederlage in vier Tagen, womit es in fünf Partien unter dem österreichischen Trainer drei Niederlagen setzte. Es geht nichts von heute auf morgen, auch wenn unter Hasenhüttl mehr Intensität ins Spiel kam: Immerhin liefen die Verlierer mehr als 113 Kilometer.

Guardiola hatte auf Citys 1:2 in Leicester mit fünf Umstellungen reagiert, Hasenhüttl nach einer Analyse mit Videospezialist Danny Röhl, den er aus seinem früheren Trainerteam bei RB Leipzig mit nach England nahm, auf das 1:2 gegen West Ham mit einer mehr.  Er brachte Southamptons jüngste Startelf seit fünf Jahren mit einem  Durchschnittsalter von nur 23,7 Jahren.  Der 18jährige Verteidiger Kayne Ramsey aus Southamptons Akademie war der jüngste Spieler, der diese Saison in der Premier League von Beginn an am Platz stand. Hasenhüttl änderte auch das System. Nicht mehr drei Innenverteidiger, sondern Viererabwehr. Trotz der Verjüngungskur sah Southampton über weitere Strecken alt aus. Obwohl in einer irgendwie komischen ersten Hälfte das Match auch anders hätte laufen können.

Nach neun Minuten verlor Southampton-Stürmer Charlie Austin alleine vor Citys brasilianischem Tormann Ederson die Kontrolle über den Ball. Chance auf das 1:0 vergeben. Im Gegenzug fiel Citys Führung durch den Spanier David Silva. Das achte Tor, das Southampton in 20 Spielen aus einem Konter kassierte. Zu viele. Hasenhüttl stellt prompt wieder auf drei Innenverteidiger und Fünferabwehr um, die Fans begannen zu singen: „We fighting till the end“. Wir werden bis zum Ende kämpfen. Das Ende war aber bitter. Entgegen dem Spielverlauf gelang Southamptons dänischem Kapitän Pierre Emile Höjbjerg, der früher unter Guardiola bei Bayern gespielt hatte, nach 37 Minuten der Ausgleich, weil ihm der 22jährige Ukrainer Oleksandr Zinchenko den Ball servierte. Als es schon nach einem 1:1 zur Pause aussah, kam Southamptons k.o.:  In der 45. Minute fälschte James Ward-Prowse, einer der Neuen in der Mannschaft, einen Schuss von Raheem Sterling unhaltbar ins kurze Eck ab. Damit nicht genug, in der dritten Minute der Nachspielzeit verwertete der Argentinier Sergio Aguero per Kopf Zinchenkos Flanke zum 1:3. Der polnische Innenverteidiger Jan Bednarek hatte Aguero aus den Augen verloren, Hasenhüttl ärgerte sich maßlos.

Nach der Pause stellte Guardiolas Mannschaft den Vorsprung mühelos heim. Hasenhüttl verlor mit Höjbjerg  hingegen einen wichtigen Mittelfeldspieler durch eine rote Karte für ein sinnloses Brutalofoul am Brasilianer Fernandinho im Finish, als das Match schon verloren war. Worüber er sich in der Coaching Zone mächtig aufregte. Southampton fiel zwar nicht in die Abstiegszone zurück, aber die Situation verschlechterte sich: Westham verlor drei Tage nach dem 2:1 in Southampton bei Burnley trotz Comeback von Marko Arnautovic, das 73 Minuten dauerte, 0:2. Damit holte Burnley nach Punkten Southampton ein, hat aber die schlechtere Tordifferenz. Fulham liegt nach dem 1:0 gegen Huddersfield als Vorletzter nur einen Punkt hinter Southampton. Im nächsten Match gegen den Vierten Chelsea mit dem belgischen Topstar Eden Hazard und Frankreichs Weltmeister N´Golo Kante am Mittwoch Abend in London an der Stamford Bridge wird für Hasenhüttls Truppe nicht viel zu holen sein. Manchester City eroberte mit dem 3:1 Platz zwei hinter dem souveränen, ungeschlagenen Tabellenführer FC Liverpool zurück, hat Donnerstag die Chance, daheim im Etihad-Stadium mit einem Sieg den Rückstand auf vier Punkte zu reduzieren.

 

Meist gelesen

Nach oben