Fußball

Ralph Hasenhüttls Pause nach 15 Monaten beendet: Kovac-Nachfolger bei Wolfsburg

Die Pause von Ralph Hasenhüttl nach dem Ende seiner vierjährigen Ära in Englands Premier League bei Southampton, die im Dezember 2022 begann, ist nach 15 Monaten vorbei. Er genoss das Leben in Seefeld oberhalb von Innsbruck, wo er ein Haus hat, aber das hat vorerst ein Ende.  Montagmittag wird er beim VW-Werksklub Wolfsburg als neuer Trainer vorgestellt, er bekommt einen längerfristigen Vertrag. Dienstag wird er schon das Training leiten. Patrick Wimmer wird er erst nächste Woche sehen, wenn er von Österreichs Team zurückkommt. Der ungerechtfertigte Ausschluss von Wimmer am Samstag, der zur 1:3-Heimpleite gegen Augsburg führte, beschleunigte den Wechsel von Niko Kovac zu Hasenhüttl. Eigentlich sollte er erst nach der Saison stattfinden.  Elf Spiele ohne Sieg, nur noch sechs Punkte vordem Relegationsplatz, alarmierten aber die Chefetage um die Geschäftsführer Martin Meeske und Marcel Schäfer sowie Sportdirektor Sebastian Schindzielorz. Kovac war im Sommer 2022 bei Wolfsburg angetreten, um Titel zu holen. Daran ist der ehemalige kroatische Teamchef und Bayern-Trainer gescheitert. Mit einem österreichischen Trainer hatte Wolfsburg schon erfolgreiche Zeiten erlebt: Oliver Glasner führte Wolfsburg in seiner zweiten Saison 2020/21 auf Rang vier und damit zum bisher eizigen Mal in die Champions League.

Schäfer soll der Weg von RB Leipzig in der Bundesliga sehr gut gefallen. Hasenhüttl hat eine erfolgreiche Leipzig-Vergangenheit. Nach seinen Erfolgen mit Ingolstadt (Aufstieg in die Bundesliga und Klassenerhalt) holte ihn Österreichs Teamchef Ralf Rangnick, damals Sportchef bei Leipzig, zu den roten Bullen, die der 56 jährige Grazer nach dem Aufstieg übernahm. Die erste Saison endete mit Platz zwei und der Qualifikation zur Champions League, die zweite mit Rang sechs, der zur Europa League reichte. Danach wollte Rangnick nicht wie von Hasenhüttl „gefordert“ den bis 2019 laufenden Trainervertrag vorzeitig verlängern, deshalb hörte Hasenhüttl in Leipzig auf. Wechselte nach einem haben Jahr Pause zu Southampton. Den Traditionsklub übernahm er als Letzter, schaffte dreimal den Klassenerhalt. Absteigen mussten die „Saints“ erst nach der Trennung von Hasenhüttl.

Der danach überlegte, seine Karriere zu beenden. Sein Vertrag bei Southampton wäre bis Ende dieser Saison gelaufen.  Schon Ende Jänner nahm Wolfsburg in Person von Schäfer Kotakt zu Hasenhüttl auf. Offenbar konnte ihn das Projekt überzeugen. Letzten Sommer gab Wolfsburg 71,5 Millionen Euro für sieben neue Spieler aus, allein 25 für den Kroaten Lovro Majer. 70 Millionen brachten die Abgänge von Innenverteidiger Micky van de Venn zu Tottenham und Felix Nmecha zu Borussia Dortmund. Platz 14 ist für die Wolfsburger Ansprüche viel zu wenig. Hasenhüttl bleiben noch acht Spiele, um seine neue Mannschaft richtig kennen zu lernen: Zum Einstand wartet das Nordderby bei Werder Bremen, daheim empfängt Wolfsburg bis 18. Mai Eintracht Frankfurt, Bochum, Schlusslicht Darmstadt und zum Abschluss Mainz. Bei seinem Ex-Klub RB Leipzig wird Hasenhüttl am 13. April gastieren. Die Frage wird sein, wen er als Assistenten nach Wolfsburg mitnimmt. Der Tiroler Richard Kitzbichler, der es bei Southampton war, hat inzwischen einen Job bei Bayern München als Betreuer der verliehenen Spieler. Etwa von  Frans Kraetzig, der seit Februar bei der Wiener Austria spielt.

Foto: FC Southampton.

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