Erstmals seit September geht Meister Sturm Graz Freitagabend gegen Rapid nicht als Tabellenführer in ein Bundesligaspiel. Freitag ist ein guter Termin für die „Blackies“: Da gab es in den letzten vier Partien keine Niederlage, je zwei Siege und Unentschieden, beide Siege gelangen jeweils mit 1:0 gegen Rapid. Grün-Weiß blieb hingegen in den letzten fünf Duellen am Freitag sieglos, der letzte gelang im Jänner 2021 in Hütteldorf gegen Sturm. Für den Grazer Trainer Jürgen Säumel ist sein erstes Heimspiel gegen Rapid eine besondere Herausforderung: Unter Vorgänger Christian Ilzer blieb Sturm in neun ungeschlagen, gewann fünf. Das letzte Duell unter dem jetzigen Hoffenheim-Trainer gegen Rapid in der Merkur-Arena endete im Oktober 1:1. Als Spieler kassierte Säumel in 22 Partien gegen Rapid elf Niederlagen, erzielte ein Tor. Als Sturm vor 18 Jahren im Hanappi-Stadion einen 5:1-Kantersieg feierte, zu den gedemütigten Verlierern zählten damals Geschäftsführer Steffen Hofmann und Stefan Kulovits, jetzt Assistent von Trainer Robert Klauß.
Sowohl Sturm als auch Rapid gelang der Start in die Meistergruppe nicht nach Wunsch. Sturm rettete in Wolfsberg nach verschlafener ersten Hälfte noch einen Punkt, Rapid verlor gegen Salzburg. Beide wollen Freitag ein anderes Gesicht zeigen. Wem wird das besser gelingen? Sturm hat noch Titelchancen, Rapid nicht, weil erstmals i der Bundesligageschichte fünf der ersten sieben Partien des Kalenderjahres verloren gingen. Das ist der Unterschied. Für Rapid ist es der Auftakt zu wichtigen zwei Wochen: Nächsten Donnerstag folgt das Hinspiel im Viertelfinale der Conference League bei Djurgardens Stockholm auf Hybridrasen, vier Tage später das Wiener Derby gegen Austria, danach das Retourspiel gegen Djurgardens in Hütteldorf. Da muss im Vergleich zur zweiten Hälfte gegen Salzburg eine große Steigerung gelingen. Auch Torjäger Dion Beljo (Punkt). Unter Klauß hat Rapid in Graz noch nie gewonnen, diese Saison gab es gegen den Titelverteidiger keine Niederlage. Im Herbst wirkte Sturm kompakter und mit dem inzwischen zu AS Monaco gewechselten Mika Biereth torgefährlicher als zuletzt. Es wäre keine Überraschung, sollte Rapids Winterkauf Romeo Amane Freitag erstmals zum Kader gehören und vielleicht auch zu einem Kurzeinsatz kommen.
Auch wenn Rapid erstmals unter Klauß in Graz gewinnt, wird das diese Saison keinen Titel bringen. Die Chance auf einen hat einer, der bei Rapid als nicht gut genug für den Kader eingeschätzt und daher verliehen wurde. Furkan Demir kann mit Hartberg das schaffen, was Rapid seit 1995 nicht gelang: Cupsieger zu werden!
Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.
