„Ich bin 24 Stunden am Tag für meine Spieler da“. So definiert Max Hagmayr, inzwischen 66 Jahre alt, seinen Job als Berater. Laut seiner Homepage schätzen nicht weniger als 80 Spieler das. Darunter 16 jährige, deren Karriere eigentlich noch gar nicht begonnen hat, aber auch Teamtorhüter Heinz Lindner, Ex-Teamkeeper Cican Stankovic, von Meister Red Bull Salzburg die Mittelfeldhoffnung Amankwah Forson, von Cupsieger Sturm Kapitän Stefan Hierländer und Alexander Prass, den er bereits „übernahm“, als er im Salzburger Nachwuchs war, vom LASK Sascha Horvath, von Rapid Tormann Niklas Hedl, von der Wiener Austria Dominik Fitz. Auf der Liste von Hagmayr, der von 19792 bis 1982 zwölf Länderspiele bestritt, bei der WM in Spanien dabei war, sind auch die Namen von Taxiarchis Fountas, dem Ex-Rapidler, der jetzt bei D,C. United in der Major Soccer League spielt, oder von Mert Müldür, dem türkischen Teamspieler von Sassuolo mit grün-weißer Vergangenheit, zu finden. Auch von Valentino Lazaro und Dejan Ljubicic, obwohl im Frühjahr zu hören und lesen war, dass beide den Berater wechselten.
Definitiv beanspruchte der 23 jährige Innenverteidiger Christoph Klarer (Bild) seit Jahren Hagmayrs Dienste. Mit 16 wechselte der Niederösterreicher von der Rapid-Akademie nach England in den Nachwuchs von Southampton. Dort schaffte er es nur in die zweite Mannschaft, aber nicht in den Kader für die Premier League. Obwohl die „Saints“ mit Ralph Hasenhüttl einen österreichischen Trainer hatten. Im Frühjahr 2020 war Klarer an VSE St. Pölten verliehen, gehörte zur Mannschaft, die mit Robert Ibertsberger als Trainer den Klassenerhalt schaffte, Platz drei in der Qualifikationsgruppe belegte. Danach überzeugte Hagmayr den deutschen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und dessen Manager, den deutschen Ex-Teamspieler Klaus Allofs, von Klarers Qualitäten. 400.000 Euro bezahlte Düsseldorf für Klarer an Southampton. Der erhoffte Aufstieg gelang in drei Anläufen nicht, Klarer wird dennoch nächste Saison nach 84 Zweitligapartien in der Bundesliga spielen. Bei Aufsteiger Darmstadt. Da traf es sich gut, dass Hagmayr bei Darmstadt mit Matthias Honsak schon einen Spieler hatte, der zum Aufstieg doch etwas beitrug. Daher hat Hagmayr gute Kontakte zu Trainer Thorsten Lieberknecht und Sportchef Carsten Wehlmann. Von denen Klarer sicher profitierte, auch wenn er sich in der zweien Liga mit Zweikampf-und Kopfballstärke einen guten Namen machte. Düsseldorf bekommt für den 1,91 Meter-Riesen, den deutsche Medien als „Ösi-Kante“ bezeichnen, das Fünffache der Summe, die an Southampton bezahlt wurde. Zwei Millionen Euro, wenn auch „nur“ in Raten. Klarers Vertrag lief nur noch ein Jahr, sein Marktwert liegt laut „transfermarkt“ bei 2,2 Millionen.
Klarer, der schon das Fortuna-Trainingslager in Oberösterreich verließ, bestritt zwölf Spiele in Österreichs U 21, die nicht die Qualifikation für die EM-Endrunde 2023 schaffte. Unter anderem mit dem Ex-Austrianer Patrick Wimmer (Bild), der jetzt als Wolfsburg-Legionär zum Nationalteam gehört. Klarer wird bei Darmstadt der dritte Österreicher zu Honsak und Linksverteidiger Emir Karic (zuvor Altach, Liefering) sein. Derzeit gehört auch der letzte Saison an den LASK verliehene Mittelfeldspieler Nemanja Celic zum Kader. Das Comeback in der Bundesliga nach sechs Jahren könnte für Darmstadt nicht brisanter sein: In der ersten Runde steigt das Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt.
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