Fußball

Voller Tatendrang für 50 Jahre Bundesliga: Salzburg präsentierte „Mentalitäts-Dänen“

Runde Geburtstage feiert man gerne. Die Bundesliga begeht ab 28. Juli mit der kommenden Saisonen ihren 50. Da musste die Präsentation im bisher nobelsten Rahmen über die Bühne gehen. Am Cobenzl oberhalb von Wien in Anwesenheit des Bundesligarekordspielers, von Heribert Weber. Der bei 573 Einsätzen viermal Meister mit Rapid und einmal mit Austria Salzburg wurde, Der Titel war für ihn „etwas Besonderes“.  Dem inzwischen 68 jährigen machte es sichtlich Freude, dabei zu sein: „Es gibt in den letzten Jahren eine Vorwärtsbewegung in der Liga, obwohl viele Stützen der Klubs ins Ausland wechseln. Trotzdem sieht man sehr viele gute Spiele“. Zur Aufbruchsstimmung passte, dass Ligavorstand Christian Ebenbauer die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Sponsor Admiral für Bundesliga und zweite Liga verkünden konnte. Die neue Vereinbarung läuft bis 2028.

Mit Ausnahme von Salzburgs Meistermacher Matthias Jaissle, der mit einer Augenentzündung ausfiel, kamen alle Trainer und Kapitäne, genossen den Ausblick hinunter nach Wien.  Von ihnen hörte man interessante Dinge. Gerald Scheiblehner von Aufsteiger Blau Weiß Linz versicherte, man sei überzeugt von dem, was man tue. Aber man müsse in neuer Umgebung auch lernen, mit Niederlagen umzugehen. Der neue Altach-Trainer Joachim Standfest kündigte nach dem großen Umbruch (zehn Zugänge, zwölf Abgänge) an, man werde anfangs nicht viel Risiko nehmen. Markus Schopp fand, die Zeit in Hartberg sei reif  für langfristige Visionen gewesen. Zu denen gehört auch der 18 jährige Mittelfeldspieler Max Fillafer vom Kärntner Regionalligaklub Spittal/Drau: „Er kann uns mit seiner Dynamik etwas geben, was wir in dieser Form noch nicht haben“. Hartberg soll ein unberechenbarer Gegner sein. Langzeittrainer Thomas Silberberger bezeichnete den von ihm zum neuen Kapitän von WSG Tirol bestimmten Felix Bacher als einen der größten Innenverteidiger-Talente in Österreich. Und verriet, dass er vor einem Jahr drei Wochen lang mit Sportchef Stefan Köck kein Wort gesprochen habe, weil er mit dem Einkaufsprogramm nicht einverstanden war. Heuer gibt es kein Schweigen, Silberberger ist zufrieden: „Alle vier Neuen haben das Potenzial zum Stammspieler. Wenn wir auch nächstes Jahr wieder hier stehen, haben wir gute Arbeit geleistet“, behauptete er vor seiner elften Saison in Wattens. Markus Mader ahnte, dass für Austria Lustenau die zweite Saison nach dem Aufstieg schwieriger als die erste werden könnte. Auch weil er nur im Herbst im eigenen Reichshof-Stadion gespielt werden kann, dann nach Bregenz ausgewichen wird. Zudem wartet er auf Verstärkungen. Die Frage, für welche Positionen, beantwortete er diplomatisch: „Bei den Torhütern haben wir kein Problem!“

Manfred Schmid bezeichnete Wolfsbergs New Look als „tolle Truppe, mit viel Esprit!“ Lobende Worte fand er für Rapid-Leihgabe Bernhard Zimmermann und bewies mit einem Satz, dass ihn seine Austria-Vergangenheit doch noch einholt: „Er hat auch gegen uns im Derby gut gespielt!“ Peter Pacult antwortete auf die Frage von Sky-Moderatorin Constanze Weiss, was er vor 15 Jahren zu Peter Pacult gesagt hätte, rasch und bestimmt:“Bleib so wie du bist“  Zoran Barisic wünschte sich mit einer Ausnahme eine Steigerung bei jedem Rapid-Spieler. Die Ausnahme heißt Guido Burgstaller. Der Schützenkönig soll „nur“ sein Niveau aus der letzten Saison halten. Der neue LASK-Kapitän Robert Zulj gab zu, dass wegen der vielen Neuerwerbungen in der Kabine derzeit Englisch gesprochen wird, damit sich alle verständigen können. Christian Ilzer hielt sich wie erwartet mit Kampfansagen von Sturm in Richtung Salzburg zurück: „Wir müssen versuchen, noch besser zu werden. Nur das  ist unser Ziel!“

Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer meint zur Personalsituation des Abonnementmeister vielsagend, dass die Transferzeit noch bis Ende August dauert und es sich noch einiges tun könnte. Nicht einmal eine Stunde später tat sich etwas: Salzburg verkündete den Zuzug des 22 jährigen dänischen Mittelfeldspielers Mads Bidstrup, der in Englands Premier League 14 Spiele für Brentford bestritt, letzte Saison an den dänischen Vizemeister Nordsjaelland verliehen war. Sportchef Christoph Freund bezeichnete ihn als „absoluten Mentalitätsspieler“, der einen Fünfjahresvertrag erhielt, sechs Millionen Euro Ablöse kostete. Wenig später verlautete aus Italien, dass Salzburg auch bei Fiorentina, letzte Saison Finalist in Conference League und Coppa Italia, fündig wurde. Mit dem 23 jährigen serbischen Teamspieler Aleksa Terzic, einem Linksverteidiger. Der wäre daher ein neuer Konkurrent für Ulmer.

 

Foto: Bundesliga.

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