Mit dem Wechsel von RB Leipzig zu Bayern München erfüllte sich Konrad Laimer einen Jugendtraum. Seit Samstag lebt er ihn in seinem ersten Trainingslager mit dem deutschen Serienmeister (Bild). Am Tegernsee, im Fünf-Sterne-Hotel „Überfahrt“ in Rottach-Egern, unweit der Villa von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der beim ersten Training im Stadion am Birkenmoos natürlich vorbeischaute, und prophezeite, mit dem Laimer-Transfer werde Bayern noch viel Freude haben. Jungehemann Laimer ist nicht der einzige Österreicher im Bayern-Camp. Auch Marcel Sabitzer und Paul Wanner sind dabei. Sabitzer spielt in den Planungen keine Rolle, der 17 jährige Kreativspieler Wanner soll verliehen werden.
Von Trainer Thomas Tuchel hörten man Samstag in seiner ersten Pressekonferenz nach der Sommerpause viel Lob für Laimer. Er gab zu, dass der Transfer des 26 jährigen schon lange fixiert war, bevor er den Job übernahm, versicherte aber, froh darüber zu sein: „Er sorgt für eine große Konkurrenz, ist extrem fleißig, laufstark, definiert sich über Ballgewinne, ist als Person und Typ positiv, passt hervorragend!“ Aber Tuchel sagte auch einen Satz über den Salzburger, beidem sich diejenigen bestätigt fühlen werden, die zweifeln, ob Laimer mit Bayern die richtige Wahl getroffen hat: „Laimer kann nicht nur im Mittelfeld spielen!“ Das heißt nichts anderes, als dass Tuchel denkt, möglicherweise bei der großen internen Konkurrenz im Mittelfeld keinen Platz für Laimer zu finden und ihn als Außenverteidiger versuchen will. Was nicht gut wäre.
Die Bayern bleiben bis Donnerstag am Tegernsee, nächsten Sonntag findet die Teampräsentation in der Allianz-Arena statt. Einen Tag später geht es bis 3. August auf die Asien-Tour nach Japan und Singapur. Sicher noch ohne Tuchels absoluten Wunsch-Stürmer Harry Kane und ohne Tormann Manuel Neuer, der weiter in München an seinem Comeback arbeiten wird. Am 12. August steht der Supercup gegen Pokalsieger RB Leipzig, Laimers Ex-Klub, auf dem Programm. Seine Wohnung in Leipzig übernahm Landsmann Nicolas Seiwald, der seine Salzburger Rückennummer (13) auch bei seinem neuen Klubs bekam, schon feststellte, er sehe sich nicht als Laimers Nachfolger: „Konny ist offensiver und torgefährlicher, ich spiele vor der Abwehr!“
Leipzig hat seinen Wunschstürmer bereits kaufen können: Es ist Lois Openda vom französischen Vizemeister Lens, bei dem der 23 jährige Belgier so wie Österreichs Teamspieler Kevin Danso eine große Stütze war, in der vergangenen Saison in 42 Spielen 21 Tore erzielte. Openda ist mit 43 Millionen Euro Ablöse Leipzigs Rekordtransfer, der teuerste Nicht-Bayern-Einkauf der Bundesliga nach Lucas Hernandez (80 Millionen), Matthijs de Ligt (67) und dem südkoreanischen Innenverteidiger Kim (50). Seiwald kostete wegen einer Ausstiegsklausel in seinem Vertrag mit Red Bull Salzburg Leipzig „nur“ 20 Millionen. Das letzte seiner neun Länderspiele für Belgien bestritt Openda in Brüssel beim 1:1 gegen Österreich. Das dauerte allerdings nur neun Minuten.
Foto: Bayern München.
