Drei Jahre ist es her, dass Tobias Knoflach ein Angebot von Rapid zur Vertragsverlängerung ablehnte, weil es für ihn nicht lukrativ genug war. Zur Enttäuschung des damaligen Sportchefs Zoran Barisic, der ihn halten wollte, ihn auch jetzt noch immer als „interessanten Tormann und absoluten Teamplayer“ sieht. Fünf Jahre war Knoflach zuvor im Rapid-Kader. Zwar meist die Nummer zwei hinter Jan Novota und Richard Strebinger, aber 40 Spiele bestritt er doch. Davon 33 in der Bundesliga. Die meisten, nämlich 15, in der Saison 2016/17, als Damir Canadi und Goran Djuricin Trainer waren. Canadi stellte ihn auch im Europa League-Spiel gegen Bilbao auf (1:1), Djuricin auch im Derby gegen die Austria und im Klagenfurter Cupfinale gegen Red Bull Salzburg, das durch ein spätes Tor von Valentino Lazaro 1:2 verloren ging.
Knoflach verspekulierte sich damals ganz schlimm. Denn auf Rapid folgten 14 Monate Pause, ein Engagement in der vierten italienischen Liga bei Sambenedettese im beliebten Badeort an der Riviera am Fuße der Abruzzen. Nach zehn Monaten wechselte er in die rumänischen Universitätsstadt Iasi zum Erstligaaufsteiger. Ob dort wirklich besser bezahlt wurde als bei Rapid? Nicht wirklich zu glauben. Den Job in Iasi hatte Knoflach nur vier Monate, seit Jänner war er wieder vereinslos. Er wechselte die Berater. Reza Sports Consulting vermittelte ihm die Chance zur eigentlich unerwarteten und überraschenden Rückkehr aus der Versenkung in die Bundesliga. Hartbergs Sportchef Markus Schopp suchte wegen der langwierigen Schulterverletzung von Fabian Ehmann, der vermutlich in diesem Jahr nicht mehr spielen kann, einen Ersatzkeeper mit Bundesligaerfahrung. In den ersten vier Runden saß ein 18 jähriger Tormann (Harald Postl) auf der Bank. Knoflach konnte sich via Probetraining empfehlen, was ihm gelang. Er bekam einen Vertrag bis Saisonende.
Hat vorerst die wie der verletzte Ehmann die Position der Nummer zwei hinter Raphael Sallinger. Will Knoflach ihn verdrängen, muss er viel an seinem Spiel mit dem Ball arbeiten. Denn bei Schopp wird der Tormann oft in den Spielaufbau einbezogen. Auch wenn das mitunter schlecht endet. Wie letzten Sonntag beim Heimdebakel gegen Salzburg beim Treffer zum 1:2.