Fußball

Vor Englands Power kommt der Bospurus-Beton

Einen Tag nach England steht auch der Gegner für den zweiten Heim-Test von Österreichs Fußballteam im Wiener Happel-Stiadon fest: Zwei Monate vor der „Three Lions-Power“ gastiert am Montag, den 30.März, mit der Türkei sozusagen der Bospurus-Beton im Prater. Eine Mannschaft, die in zehn Qualfiikationsspielen nur drei Tore kassierte, achtmal „zu null“ spielte, gegen Weltmeister Frankreich ungeschlagen blieb, in Konya 2.0 gewann, in Pari 1:1 spielte. Teamchef Franco Foda verfolgt mit den Gegnern einen Plan: Gegen  England wird es darum gehen, eine Angriffslawine zu stoppen, gegen de Türkei einen Abwehrbeton zu überwinden.  Auf jeden Fall wird die Türkei auch ein harter Brocken sein, der guten Besuch, mehr als 30.000 Zuschauer garantiert.

Sieben Siege in der Gruppe mit Frankreich, Island, Albanien, Andorra und Moldau sagen genug. Die einzige Niederlage passierte in Reykjavik gegen Island (1:2). Die heißblütigen türkischen Fans träumen schon vom Finaleinzug, der 67jährige Teamchef Senol Günes, der heuer die Mannschaft übernahm, muss die Erwartungen bremsen. Während seiner ersten Amtszeit wurde die Türkei 2002 in Japan und Südkorea sensationell WM-Dritter. Österreichs zurückgetretener Torjäger Marc Janko machte mit Günes bei Trabzonspor aber schlechte Erfahrungen. Günes führte Besiktas zu zwei Meistertiteln (2016, 2017).

Die große Stärke, die Defensive, wird getragen vom erfahrenen Tormann Mert Günok, den Wolfsberg in den zwei Gruppenspielen der Europa League gegen Basaksehir nicht bezwingen konnte. Das Inennverteidiger-Duo ist nicht nur jung, sondern auch wirklich gut: Der 21 jährige Merih Demiral von Juventus Turin und der zwei Jahre ältere Cagkar Söyüncü (Bild oben) von Leicester, der früher mit Philipp Lienhart bei Freiburg spielte. Die Alternativen wäre der 19 jährige Ozan Kabak von Schalke und Kaan Ayhan von Fortuna Düsseldorf. Im Mittelfeld und der Offensive variiert  Senol mehr. Der 39 jährige Oldie Emre Belözoglu von Fenerbahce ist aber meist dabei. Milan-Legionär Hakan Calhanoglu, der 2016/17 mit Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic in Leverkusen spielte, pendelt ebenso wie Romas Jungstar Cengiz Ünder zwischen Mittelfeld und Angriff. Probleme gibt´s um Star-Mittelstürmer Cenk Tosun: In England bei Everton meist nur Ersatz, dazu öfters verletzt.

Auch im März 2016 hatte es vor der Europameisterschaft einen Test gegen die Türkei im Happel-Stadion gegeben. Die 1:2-Niederlage nahm man damals nicht richtig ernst, Ein Fehler, der sich nicht mehr wiederholen wird. Von den vermeintlichen EM-Fixstartern Fodas spielten damals Dragovic, Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker, David Alaba, der seit Dienstag stolzer Vater eines Sohnes ist und Marko Arnautovic,bei den Türken Tosun und Calhanoglu. Ihr siegreicher Teamchef war damals „Imperator“ Fatih Terim. Eines hofft man im März nicht zu sehen, auch wenn die Türkei Tore erzielt:  Den Jubel, bei dem die Spieler mit der Hand an der Stirn salutierten, um ihre Sympathie mit den in Syrien operierenden türkischen Soldaten auszudrücken.  Die UEFA leitete eine Untersuchung ein, sprach aber noch keine Konsequenzen aus. Fixiert müssen noch Österreichs Gegner für die zwei Auswärtsspiele im März und Juni aus.

Foto: TFF Media.

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