Knapp drei Stunden vor dem Anpfiff zur enttäuschenden 1:2-Niederlage Österreich in der Nations League gegen Norwegen im Ullevaal-Stadion in Oslo endete Montagabend in der Sportschule Lindabrunn vor den Toren Wiens die Fortbildung für 48 Elitetrainer. Zu denen auch einige zählten, die am Samstag beim Re-Start der Bundesliga Gegner sein werden. Wie Didi Kühbauer und Robert Klauß bei Wolfsberg gegen Rapid, sie waren sogar gemeinsam in einer Arbeitsgruppe. Gerald Scheiblehner und Markus Schopp, die im Linzer Derby aufeinander treffen werden, hingegen nicht. Schopp sagte Dienstag bei seinem ersten Medienauftritt als neuer Sportchef und Trainer des LASK: „Infrastuktur gewinnt keine Spiele!“ Er weiß, wovon er spricht. Denn ginge es nach der Infrastruktur, hätte er Hartberg nie in die Meisterrunde bringen können. Schopp traf in Lindabrunn auch seinen Vorgänger als LASK-Trainer, Thomas Darazs, der in den letzten drei Spielen vor der Trennung auf Kapitän Robert Zulj wegen eines Nasenbeinbruchs verzichten musste. Samstag wird Zulj mit Gesichtsmaske ein Comeback feiern.
Die Teilnahme an der Fortbildung ist verpflichtend, ansonst wird die Lizenz vom ÖFB nicht verlängert. Darum kamen sogar aus Russland und England Trainer zur Fortbildung. Rashid Rachimow, der ehemalige Austria-Spieler und Admira-Trainer, flog aus Kazan via Istanbul nach Win. Er arbeitet nach dem Abschied aus der Südstadt bereits zwanzig Jahre lang in Russland als Trainer, derzeit bei Rubin Kazan und unter besonders schwierigen Bedingungen. Eine Wohnung in Wien besitzt er noch immer. Aus London kamen zwei Assistenten von Oliver Glasner bei Crystal Palace: Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr. Ebenfalls fortbilden ließen sich Sturms Doublemacher Christian Ilzer, Alexander Zickler, seit Jahren der Assistent von Marco Rose, derzeit bei RB Leipzig, Gernot Messner (GAK), Thomas Silberberger (Admira), ehemalige Teamspieler wie Ernst Baumeister, Andreas Herzog oder Ivica Vastic, Carsten Jancker (DSV Leoben) und Sky-Experte Alfred Tatar.
Zu den Vortragenden gehörten erfolgreiche Teamchefs anderer Sportarten: Roger Bader vom Eishockey,bereits zum fünften Mal, Michael Schrittwieser vom Basketball und Max Sommer, unter dem im Oktober 2023 Österreich der historische erste EM-Titel im American Football gelungen war. Herzog outete sich bei Bader als Eishockeyfan (Bild), auch das sorgte für genügend Gesprächsstoff.
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