Volksfeststimmung in Ardagger durch 2500 Zuschauer beim Gastspiel von Red Bull Salzburg in der ersten Cuprunde. Der Aufsteiger in die Regionalliga tat sein möglichstes, aber der Klasseunterschied kam wie erwartet zum Tragen. Der Meister siegte 6:0 (3:0), wobei der mit der serbischen Neuerwerbung Petar Ratkov im Angriff eingesetzte Karim Konate wieder einmal seine Klasse zeigte. Doppelpack zum 2:0, nach seinem Lattenschuss erzielte Rechtsverteidiger Amar Dedic knapp vor Pausenpfiff den dritten Treffer.
In der Halbzeit verriet Sportchef Christoph Freund im ORF-Interview, dass die Verhandlungen mit dem serbischen Linksverteidiger Aleksa Terzic von Conference League-Finalist Fiorentina schon sehr konkret sind. Vier Stunden später gab´s bereits die ersten Fotos von Freund mit dem 23 jährigen: Alles fixiert, Terzic unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Die Ablöse liegt laut italienischen Medien bei 4,5 Millionen Euro. Kein Gelegenheitskauf, aber Freund ist von dem fünffachen serbischen Nationalspieler, der 51mal in Italiens Serie A zum Einsatz kam, überzeugt: „Er passt richtig gut zu unserer Art und Weise von Fußball, brennt auf die neue Aufgabe bei uns“. Auch weil Terzic von seinem Landsmann Strahinja Pavlovic nur das Beste über Salzburg hörte.
Terzic dürfte der letzte Kauf von Freund für Salzburg sein, bevor er im September zu Bayern München wechselt. Die Pflichtübung im Cup zeigte, dass in der Offensive nicht wirklich ein Handlungsbedarf besteht. Es sah gut aus, was Konate, Ratkov, später Sekou Koita zeigten, was im Mittelfeld Heimkehrer Nene Dorgeles, der Israeli Oscar Gloukh bei seinem ersten Kurzeinsatz nach der Unter 21-Europameisterschaft oder Dijon Kameri zeigten. In der zweiten Hälfte spielt erstmals der neu verpflichtete Däne Mads Bistrup. Und das durchaus ordentlich.
Freund erfüllte in Ardagger die zahlreichen Wünsche der Zuschauer nach Fotos und Autogrammen, behaputete, noch hundert Prozent an Salzburg zu denken, null an Bayern. Zweifelsohne die richtige Herangehensweise. Denn der „Ärger“ in München kommt früh genug. Einen kleinen Vorgeschmack lieferte „Bild am Sonntag“ mit seiner Einschätzung: „Mit Christoph Freund haben sie einen neuen Sportdirektor gefangen. Ist ein Guter, sagen Experten. Na ja, die Verpflichtung des Salzburger Rangnick-Schülers hat die Fußball-Welt nicht gerade erschüttert. Bisher holte Uli Hoeneß seine vielen Nachfolger nur, wenn sie entweder Bayern-DNA nachweisen konnte oder einen Ruf wie Donnerhall mitbrachten. Hoeneß wird im Tagesgeschäft noch lange mitmischen und dem Sportdirektor-Anfänger „helfen“. Freund als Anfänger zu bezeichnen, ist eine Beleidigung, zeigt, dass zumindest deutsche Medien vor ihm wenig Respekt zeigen. Viel zu wenig.
Auf einen Millionengewinn durch einen Transfer hofft Wolfsberg. Wenn der vor drei Jahren von Hapoel Petach Tikva ohne Ablöse gekommene Stürmer Tai Daribo in die Major League Soccer wechselt. Ein Jahr vor Vertragsende. Die Visitenkarte des 25 jährigen Baribo: 37 Tore in 73 Spielen für die Kärntner. Geht der Israeli, bedeutet das mehr Spielzeit für Rapid-Leihgabe Bernhard Zimmermann. Altach hat den Innenverteidiger Paul Koller auf der Wunschliste. Der 21 jährige von Zweitligist GAK bewies sein Können auch schon in Österreichs U 21.
Foto: Red Bull Salzburg.