Fußball

Admiras bedenkliche Wahl nach Baumeister: U 21-Trainer von Nürnberg!

Zwölf von 34 Runden in de Zwölferliga sind vorbei und schon ein Drittel der Klubs haben den Trainer gewechselt. Den Beginn machte Mattersburg mit Klaus Schmidt statt Gerald Baumgartner, dann trennte sich Rapid von Goran Djuricin, kaufte Didi Kühbauer aus dem Vertrag bei St.Pölten heraus, wodurch die Niederösterreicher eine Rekordablöse kassierten und zum Handeln gezwungen wurden. Ranko Popovic war eine überraschende Lösung. Sonntag warf die Admira nach dem 0:2 bei Rapid Ernst Baumeister (Bild oben) raus, was auch darauf schließen lässt, wie tief das grün-weiße Image gesunken sein muss, wenn eine Niederlage in Hütteldorf zur Trainerentlassung führt. Der fünfte Trainerwechsel zeichnet sich nach einem Krisengipfel bei Sturm Graz, bei dem Sonntag auch Präsident Christian Jauk dabei war, schon ab: Heiko Vogel braucht sechs Punkte aus den Spielen gegen Wacker Innsbruck und St.Pölten, sonst ist er fünf Monate nach dem Jubel über den Cupsieg und Platz zwei beim Vizemeister Geschichte. Auch wenn die zwei Heimsiege gelingen, scheint alles nur hinausgeschoben zu sein. Der Deutsche ist angezählt.

Bei Admira hörte man nichts, bevor das „Fallbeil“ für Baumeister kam. Das Herbert Prohaska zur Feststellung veranlasste, er mache drei Kreuzzeichen, nicht mehr im Trainergeschäft tätig zu sein. Amir Shapourzadeh, per Befehl aus Deutschland von Sponsor Flyeralarm seit Jänner 2017 inthronisierter General Manager in der Südstadt, hatte dies wahrscheinlich seit Wochen geplant. Denn die Ergebnisse konnte eigentlich keinen überraschen. Sechs Stützen im Sommer weg, Shapourzdahens Neuverpflichtungen wie er deutsche Abwehrspieler Bjarne Thölke bisher ohne Effekt, nicht mit der nötigen Qualität, um mit dem Platz unter den ersten sechs rechnen zu können.  Für all das, für die rote Laterne nach zwölf Runden mit nur neun Punkten, machte der 36jährige Ex-Teamspieler des Iran den 25 Jahre älteren, viel erfahreneren  Baumeister verantwortlich. Wahrscheinlich, um einen Freund aus Deutschland den Job in der Südstadt zu verschaffen. Und vielleicht bekommt der zum Einstand auch noch den vertragslosen ehemaligen deutschen Schützenkönig Alex Meier, der  seit Monaten unter Baumeister trainieren und sich matchfitt machen durfte. Als Freundschaftsdienst des in Haburg aufgewachsenen  Shapourzadeh. an Meiers Hamburger Manager  Jürgen Milewski, von dem er auch Thölke bekam..

Admiras Präsident Philipp Thonhauser, im Aufsichtsrat der  Bundesliga, durfte nicht mehr als in Admiras Aussendung zur Trennung von Baumeister salbungsvolle Worte sprechen. Von einem offenen und konstruktiven Gespräch, in dem Baumeister die Trennung mitgeteilt wurde. Was da konstruktiv gewesen sein soll, bleibt rätselhaft. Er dankte Baumeister, mit dem Admira ihr sympathisches Gesicht verlor, für sein großes Engagement, sprach von notwendigen neuen Impulsen zur Weiterentwicklung der jungen Mannschaft, da ansonst der Abstiegs drohen könne. In Abstimmung mit Baumeister sei der Wechsel auf der Position des Cheftrainers schon spätestens mit Saisonende festgelegt gewesen. All diese Erklärungen  nähren den Verdacht, dass Shapourzadeh Baumeister schon viel früher loswerden wollte. Aber dies der unerwartete, sensationelle Erfolg der letzten Saison verhinderte.

Shapourzadeh hole  einen Ausländer als Baumeisters Nachfolger an. Womit die Anzahl der österreichischen Trainer in der Liga auf acht reduziert wird. Im Ausland sind österreichische Trainer erfolgreich: Adi Hütter, Meister in der Schweiz, kam in Deutschland mit Eintracht Frankfurt in Fahrt, Damir Canadi spielt in Griechenland auch in der zweiten Saison mit Atromitos Athen ganz vorne mit, Zoran Barisic verlor noch kein Spiel mit Olimpija Laibach. Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl  haben in Deutschland ein sehr gutes Image. In der  Heimat traut man Österreichern  weniger zu. Daher lotste  Über Shapourzadeh einen 53jährigen Deutschen namens Reiner Geyer, der noch nie eine Kampfmannschaft betreute. guten Bekannten aus  in die Südstadt lotsen.

Der Tipp auf Bernd Hollerbach, der mit mit Kickers Würzburg, wo auch Flyeralarm das Sagen hat, in die zweite Liga auf und wieder ab,stieg, iIm Jänner Hamburger SV als Nothelfer geholt wurde, worauf  sieben Spiele ohne Sieg mit nur drei Unentschieden. und Trennung folgten, stimmte nicht. Möglich, dass die Einigung mit den Hamburgern, bei denen Hollerbach als einer von vier Trainern auf der Gehaltsliste steht, nicht gelang, Hollerbach zu teuere gekommen wäre.  So kam „Mister unbekannt“, der sicher die billigere Lösung ist. Geyer war Co-Trainer beim Hamburger SV, VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt mit dem jetzigen Kölner Sportdirektor Armin Veh als Chef, betreute zuletzt die U 21 des 1.FC.Nürnberg, für den er auch im Leistungszentrum arbeitete. Shapourzadeh pries Geyer als richtigen Mann für die Heranführung junger Talente an den Profibereich und deren Weiterentwicklung. Viel Glück mit dieser sehr optimistischen Einschätzung.

.Die Wahrheit: Bis Geyer die österreichische Fußballszene, die Liga und die Gegner kennt, kann die Saison schon vorbei sein. Einen deutschen U21-Trainer allen möglichen österreichischen Kandidaten  vorzuziehen, bedeutet zudem eine gewaltige Watschen für die österreichische Trainerausbildung.

Foto: © FOTObyHOFER/CHRISTIAN HOFER, Sky Sport Austria.

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