Fußball

Was bei Rapid vor dem Derby hinter den Kulissen um Demir, Kara und Ljubicic passierte

Der Einstieg des strategischen Partners Insignia hat die Chancen der Austria, die Meisterrunde noch zu erreichen, sicher nicht verändert. Sie muss dazu „außerordentlich punkten“, wie General Manager Peter Stöger feststellte, unabhängig davon, wie Samstag die Konkurrenz spielt. Hartberg daheim gegen Schlusslicht Admira, WSG Swarovski Tirol am Innsbrucker Tivoli gegen Sturm Graz, wo das Cup-k.o. doch Spuren hinterlassen hat. Bezeichnend aber, dass sich bei Stögers Pressekonferenz zum Derby am Sonntag in der Generali Arena die ersten sechs Fragen darum drehten, was der Abschluss mit Insignia für seine Zukunft bedeute. Stöger legte sich nicht fest. Keine große Überraschung. Stellte nur fest, dass es dadurch die Gewissheit gebe, weiter in der Bundesliga zu spielen. Man müsse nach eineinhalb Jahren, in denen nicht immer alles Spaß machte, jetzt rasch die richtigen Entscheidungen treffen, worüber in den nächsten Wochen Gespräche geführt werden müssen: „Ich steig sicher auf´s Gas“, versicherte Stöger. Auch im Sinne der Austria: „Damit sie Zeit hat, Alternativen zu finden, falls ich mich entscheide, nicht weiterzumachen!“

Auf´s Gas steigen muss seine Mannschaft auch Sonntag. Sie steht mehr unter Druck als der grün-weiße Erzrivale, sie muss gewinnen, um im Rennen um Platz sechs zu bleiben. Bei Rapid gab es hinter den Kulissen in der Woche vor dem Derby andere Aktivitäten als bei Violett. Da ging es einmal um Yusuf Demir. Nach einem Zaubertor zum Sieg gegen Ried (Bild oben) loteten Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic und sein Assistent Stefan Ebner bei Demirs Management nochmals die Möglichkeiten aus, dass Demir über den Sommer hinaus in Hütteldorf bleibt, ohne dass Rapid die Chance verliert, für ihn  Millionen zu bekommen. Gut sieht es dabei nicht aus. „Sky“ stellte Demirs Zukunft in den Mittelpunkt der Berichterstattung vor der Liveübertragung vom Derby. Da hört man, dass ihn halb Europa jagt und es am wichtigsten sei, dass man auch bei Kurzeinsätzen als Joker meist sehe, dass er ein außergewöhnlicher  Fußballer ist. Der Rapid-Plan, Demir im Sommer zu verkaufen, ihn aber auf Leihbasis noch ein weiteres Jahr zu behalten, wird sich wohl nicht realisieren lassen. Weil der Demir-Käufer daran interessiert sein wird, dass Demir so viel Spielpraxis wie möglich bekommt. Dazu müsste es eine Art Startgarantie geben. Die wird´s Trainer Didi Kühbauer aber ablehnen. Alles andere wäre eine Überraschung.

Interesse bekundete Rapid, den bis 2022 laufenden Vertrag mit Torjäger Ercan Kara schon jetzt zu verlängern. Am liebsten um zwei Jahre bis 2024. Eine negative Antwort kam von seinen Beratern nicht. Da heißt die Devise abwarten und ins Detail gehen. Für Kara gibt´s Anfragen aus Deutschland, England (nicht Premier League, sondern Championship), Italien und Frankreich. Ihn interessiert derzeit nur eines: Sein erstes Tor im Derby gegen seinen Ex-Klub Austria. Das würde ihm viel bedeuten. Und dann gibt´s etwas Neues in Sachen Ljubicic. Allerdings nicht um Kapitän Dejan, sondern um seinen Bruder Robert, der noch für St.Pölten spielt, dessen Vertrag ausläuft. Er war mit seinem Berater Max Hagmayr letzte Woche bei Barsiic und Ebner im Allianz-Stadion. Sieht danach aus, als ob im Juli der jüngere Ljubicic auf den älteren folgen wird. Beide zusammen in Grün-Weiß? Nur ein Wunschtraum.

3

Meist gelesen

Nach oben