Fußball

Beim größten Spiel in Österreich steht ein Tormann im Blickpunkt: Pentz!

Das Wiener Derby ist das größte Spiel in Österreich! Darin sind sich Violett und Grün-Weiß einig. Sonntag Nachmittag gibt es die 332. Auflage, die zweite ohne Zuschauer. Das nimmt dem Duell in der Generali-Arena doch etwas von seinem Reiz, von seiner Brisanz. Trotzdem wurde wieder die berühmte Floskel bemüht, wonach ein Derby seine eigenen Gesetze hat, die Tabellensituation nichts aussagt. Die aktuelle würde klar für Rapid sprechen: Als Tabellenzweiter 16 Punkte mehr als der Achte Austria. Wenn man allerdings die Tabelle dieses Jahres als Maßstab nimmt, dann empfängt der Dritte den Zweiten. Und steht dabei mehr unter  Druck als der Erzrivale aus Hütteldorf, der mit einer Niederlage Zweiter bleiben würde. Wenn auch nur mit einem Punkt Vorsprung auf den LASK, der Samstag in Altach durch ein Abseitstor 1:0 (0:0) gewann. Verliert die Austria, wird es wie in den letzten zwei Saisonen nur zwei Wiener Derbys geben. 2019 verpasste Rapid die Meisterrunde, 2020 die Austria. Ohne Derbysieg würde sich das wiederholen. Das ist nach Hartbergs 2:1 gegen Admira keine gewagte Prognose.

Ein Sieg im Derby gelang Austria zuletzt am 16. Dezember 2018. Damals mit Heimvorteil vor 16.000 Zuschauern sogar mit 6:1. Der violette Kantersieg trug einiges dazu bei, dass Grün-Weiß nicht den Sprung unter die ersten sechs schaffte. Von den damaligen Siegern sind Sonntag Tormann Patrick Pentz, Dominik Fitz und Christoph Monschein (erzielt damals ein Tor) Fixstarter, Michael Madl und Thomas Ebner sitzen auf der Bank. Von den grün-weißen Verlierern spielen 27 Monate später noch Tormann  Richard Strebinger, Matteo Barac (dem damals ein Eigentor passierte), Dejan Ljubicic (der damals nach 33 Minuten die rote Karte) sah, werden Christoph Knasmüllner und Deni Alar Joker sein. Das war der einzige Heimsieg in den letzten 13 Derbys. Was folgte in den drei danach? Das erste gewann Rapid 1. September 2019 am Verteilerkreis 3:1, dann folgten zwei Unentschieden in Hütteldorf. 2:2 am 8. Dezember 2019, 1:1 am 29. November 2020. Vor vier Monaten verhinderte Austrias Tormann Patrick Pentz (Bild oben) mit teilweise sensationellen Reaktionen den Heimsieg der besseren Mannschaft. Dieses Klasseniveau hat der 24 jährige Salzburger nicht nur ins neue Jahr mitgenommen, sondern sogar gesteigert. Kein anderer Austrianer hat im Vergleich zur letzten Saison so gesteigert wie er. Verhindert er wieder einen Rapid-Sieg? Seine Derbybilanz ist noch negativ: Zwei Siege, ein Unentschieden und drei Niederlagen, zehn Tore kassiert. Ein „zu null“ war allerdings dabei, am 16. September 2018 beim 1:0 im Hütteldorfer Allianz-Stadion.

„Wie die Austria in den letzten Wochen punktete, davon hat sie im Herbst nur geträumt“, behauptete Kühbauer. Hat auch mit Pentz zu tun, wie selbst der 5:1-Kantersieg über Altach zeigte, als Pentz dafür sorgte, dass Austria zur Pause nicht höher als 0:1 zurück lag. Kühbauer und Austrias General Manager Peter Stöger bestritten als Spieler miteinander zwischen 1995 und 1997 sieben Derbys für Rapid, gewannen vier, verloren nur eines. Gegner auf der Trainerbank waren Stöger und Kühbauer vor dem letzten Derby im November in der Saison 2012/13, in der Stöger mit Austria Meister wurde, gegen Kühbauers Admira viermal gewann – 1:0, 6:4, 4:0, 2:0.

Rapid hat wieder Max Hofmann zur Verfügung, damit eine Option mehr für die Innenverteidigung. Stöger überlegte noch, ob Erik Palmer Brown und Andreas Poulsen schon „derbyfit sind“ – das käme überraschend. Weil eigentlich nicht mehr  mit einem Einsatz der Legionäre im Grunddurchgang gerechnet wurde: „Wir sind jetzt besser als beim 1:1 im November, näher an Rapid herangekommen“, glaubte Stöger, „weil wir eine Einheit geworden sind“. Wie es aussieht, wird die Manprit Sarkaria nach Vertragsende im Juni verlassen. Sein Wechsel zu einem deutschen Zweitligisten dürfte so gut wie sicher sein. Austria wird das verkraften.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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