Fußball

Was meint Wrabetz mit „bis auf weiteres“ bei Barisic?

Nach zwei Jahren Corona-Pause stand der Rapid-Weihnachtsfeier mit Sponsoren und Partnern nichts mehr im Wege. An die 800 Gäste kamen in den ersten Stock des Allianz-Stadions. Die Spieler, seit Samstag im Urlaub, waren durch Kapitän Christopher Dibon, Eigengewächs Martin Moormann und Patrick Greil vertreten. Erstmals moderierte nicht die Rapid-Legende Andy Marek den Abend, sondern sein Sohn Lukas. Aber das „Drehbuch“ erinnerte doch an frühere Zeiten. Etwa eine Versteigerung zugunsten des Rapid-Nachwuchses. Am meisten zahlte einer, der vor drei Jahren bei den grün-weißen Präsidentenwahlen angetreten war und gegen Martin Bruckner verloren hatte. Roland Schmid, jetzt Vizepräsident der Vienna mit großen Plänen, war es 3500 Euro wert, einen Tisch aus „Hütteldorfer Holz“ zu bekommen und das Recht zu haben, beim nächsten Foto-Shooting der Mannschaft dabei zu sein. 3000 Euro brachte ein von der Mannschaft gemaltes Bild. Das hängt künftig im Herzen von Eisenstadt, im Haydnbräu, dessen Besitzer zu den grün-weißen Nachwuchspartnern zählt und kein Rapid-Spiel versäumt.

Erstmals sprach Alexander Wrabetz auf dem Event als neuer Präsident, gab zu, mehr relaxed zu sein als zwei Wochen zuvor, als er an gleicher Stelle auf das Ergebnis seiner Wahl bei der Hauptversammlung gewartet hatte. Mehr relaxed, obwohl in den ersten zwei Wochen nicht alles klappte. Seine Niederlage bei der Wahl des neuen Aufsichtsrats der Bundesliga war auch etwas hausgemacht. Weil es Wrabetz vielleicht als selbstverständlich betrachtete, als  Nachfolger von Martin Bruckner in den Aufsichtsrat zu kommen, dazu aber der nötige Smalltalk fehlte. Zugleich steht fest, dass die sieben Klubs, die lieber Ried-Präsident Roland Daxl wählten, außer Acht ließen, dass es in Zeiten wie diesen nicht schlecht wäre, einen Mann im Aufsichtsrat zu haben, der sich mit TV-Rechten, Medienfragen etc. besser auskennt als alle anderen in der Bundesliga. Wrabetz versicherte, die kurze Zeit bis Weihnachten werde das neue Präsidium noch für interne Sitzungen nützen. Vor allem in Sachen Sport. Da gibt es durchaus Handlungsbedarf.

Wrabetz versicherte, es sei mit Zoran Barisic vereinbart worden, dass er „bis auf Weiteres“ Trainer bleibt. Was er mit „bis auf Weiteres“ meinte, verriet er nicht. Das kann bis Sommer bedeuten oder auch eine längerfristige Lösung. In Wahrheit ist der Vertrag noch nicht fixiert, wird auch kein Selbstläufer. Ebenso noch nicht definiert ist das Aufgabengebiet der laut Wrabetz „starken Stimme im Sport“, Steffen Hofmann. Und damit steht weiterhin die Frage nach einem Barisic-Nachfolger als Sportchef im Raum. Eigentlich hätte das neue Präsidium dies schon vor seiner Wahl intern festlegen können oder sogar müssen. Passierte offenbar nicht. Daher drängt sich derzeit fast ein Ratespiel auf, ob Rapid früher einen Sportchef fixiert hat als Erzrivale Austria den Nachfolger von Manfred Schmid als Trainer.

Hofmann und Barisic stellten sich dem Frage- und Antwortspiel auf der Bühne, um ihre Botschaften unter die Leute zu bringen. Ihren Optimismus, etwas Neues auf die Beine stellen zu können. Sie fanden sogar einen Nenner, als sie gemeinsam den Weihnachtshit von Jose Feliciano, Feliz Navidad, sangen. Wenn die Mannschaft aber nächstes Jahr so spielen wird, wie Sportkoordinator und Trainer sangen, könnte es mit einem Platz unter den ersten drei, den Wrabetz nochmals als Muss bezeichnete, eng werden.

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots, Daniel Widner.

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