Fußball

Cinel ist wie Salzburgs Hilferuf an Rangnick! Was könnte Barisic an Tirol reizen?

Dienstagvormittag leitete Onur Cinel erstmals das Training bei Tabellenführer Red Bull Salzburg. Verlieren ist für ihn im Titelkampf in den letzten sechs Runden praktisch verboten. In jeder Partie. Aber irgendwie wirkt seine Bestellung zur Interimslösung wie ein Salzburger Hilferuf an seinen ehemaligen erfolgreichen Sportchef, an Ralf Rangnick. Unter dem Motto, Österreichs Teamchef soll doch seinem Assistenten bei Österreichs Nationalteam mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit Salzburg zum elften Mal hintereinander Meister wird. Sollte dies passieren, wird niemand davon erfahren. Stand jetzt ist Salzburg einer der drei Bundesligisten, bei dem der Trainerjob für nächste Saison noch zu vergeben ist. Sicher auch der mit Abstand attraktivste. Da würde es kaum einen Kandidaten geben, der nein sagen würde.

Beim LASK sieht das sicher schon etwas anders aus. Seit dem Abgang von Oliver Glasner fünf Trainer in fünf Jahren, das macht sicher nachdenklich, ob man sich das antun soll, weil auch eine erfolgreiche Saison nicht vor der Trennung schützt. Wie zuletzt bei Didi Kühbauer. Bleibt noch WSG Tirol. Seit 6.März ist bekannt,  dass Thomas Silberberger im Sommer nach der Rekordzeit von elf Jahren aufhört. Wie es  vor den zwei Duellen gegen die Wiener Austria aussieht, wird er seine Mission, den Klub in der Bundesliga zu übergeben, auch erfüllen. „Der neue Trainer muss wissen, worauf er sich bei uns einlässt“, meinte Langzeit-Manager Stefan Köck bereits vor Wochen zur Trainersuche. Er kommt zu einem Klub mit dem wahrscheinlich kleinsten Budget, der weiter nicht in seinem Stadion in Wattens spielen kann, sondern weiter in Innsbruck vor meist leeren Rängen am Tivoli. Was kann ein Trainer bei diesem Szenario eigentlich entwickeln? Nur Spieler. Das ist auch eine Herausforderung.

In der „Tiroler Tageszeitung“ wurde Zoran Barisic (Bild) dieser Tage als Favorit auf den Trainerjob in Tirol genannt. Spekulationen gab es seit dem Tag, an dem Silberberger seinen Rückzug ankündigte. Die Gründe liegen auf der Hand: Seine erfogreiche Zeit als Spieler in Innsbruck von 1997 bis 2002, in der er unter Kurt Jara dreimal Meister wurde. Zweimal öfters als mit Rapid. Privat zieht es ihn oft nach Tirol, aber auch jobmäßig? Dafür spricht eigentlich nur die jahrzehntelange Freundschaft mit Köck, der drei Jahre lang sein Mitspieler war. Der erkundigte sich auch stets bei Barisic, wenn es darum ging, Spieler mit Rapid-Vergangenheit wie Lukas Sulzbacher oder Osarenren Okungbowa zu verpflichten. Barisic lehnt es ab, zu den Gerüchten Stellung zu beziehen. Dies lässt darauf schließen, dass er sich nicht ernsthaft mit dem Tirol-Thema beschäftigte. Außerdem läuft noch sein Vertrag bei Rapid bis 2025. Es gab bisher ein Gespräch mit Wirtschaftsvorstand Marcus Knipping über eine mögliche Auflösung, nicht mehr.

Eine Handlung für nächste Saison setzte Altach. Sportchef Roland Kirchler, der früher auch zu Jaras Tiroler Meistertruppe gehörte, engagiert den U 19-Teamspieler Diego Madritsch von Zweitligist Ried, gab ihm einen Vertrag bis Sommer 2027. Madritsch, der im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann, feierte im März 2023 sein Bundesligadebüt im Ländle gegen Altach.

Foto: ÖFBL/Daniel Kreßler.

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