Fußball

Weimanns schottischer Förderer soll Stoke retten

Gute Kritiken für Moritz Bauer (oben rechts) nach seinem Debüt in der Premier League für Stoke, bei dem es wie erwartet eine Niederlage setzte. Österreichs Teamverteidiger mit Schweizer Wurzeln fiel 74.726 Zuschauern bei seinem ersten Match seit Dezember in Old Trafford beim 0:3 (0:2) gegen Manchester United durch seine Laufstärke an der rechten Flanke auf, zog 75 Sprints an, wirkte topfit, erstaunte Interimscoach Eddie Niedzwiecki. Der den zweiten Österreicher bei Stoke, Kevin Wimmer, erst zur zweiten Hälfte für den 18jährigen Josh Tymon brachte. Als Linksverteidiger. Beim dritten United-Tor sahen Wimmer und der Franzose Kurt Zouma gegen den belgischen Torjäger Romelu Lukaku nicht gut aus. Auf der Tribüne beobachtete dies der künftige Trainer von Stoke, der 48jährige Paul Lambert (am linken Bild rechts). Er bekam einen Vertrag bis 2020, hat bereits Österreicher-Erfahrung.

Schon zu aktiven Zeiten als defensiver Mittelfeldspieler bei Borussia Dortmund, wo er mit dem Salzburger Wolfgang Feiersinger in einer Mannschaft stand, die Champions League und den Weltpokal gewann. Und dann auch als Trainer.  Als Förderer von Andreas Weimann bei Aston Villa. Als er dort auf junge Spieler wie den damals 22jährigen Weimann oder den Belgier Christian Benteke setzte, lief es gut. Nach einer Rekord-Negativserie mit 695 Minuten ohne Tor musste er am 11. Februar 2015 nach zehn sieglosen Partien, bei nur 12 erzielten Toren in 25 Runden, gehen, als Aston Villa in schwere  Abstiegsnöte geriet. 20 Monate später holte er Weimann als Leihgabe von Derby County zu Wolverhampton. Das Highlight war die 2:1-Cupsensation  gegen den FC Liverpool an der Anfield Road. Die portugiesischen Wolverhampton-Besitzer entschieden sich dann aber beim personellen Aufrüsten für einen Landsmann, engagierten den ehemaligen Porto-Trainer Nuno, der den Klub auf Platz eins der Championship führte. Lambert musste  sechs Monate warten, bis er einen neuen Job fand. Kehrte nach  fast drei Jahren wieder in die Premier League zurück.

Mit der Aufgabe, den Abstieg von Stoke zu verhindern. Ein schwieriges Unterfangen. Hinter Stoke liegen nur Swansea und West Bromwich, in Schlagdistanz sind vor den letzten 15 Runden noch Southampton, die Aufsteiger Brighton & Hove, Newcastle und Huddersfield,  Bournemouth, Crystal Palace sowie die Londoner Österreicher-Klubs West Ham und Watford. West Ham aber wohl nicht mehr lange, wenn dort Marko Arnautovic seine Festwochen unter David Moyees prolongieren kann, Moyes ist wie Lambert übrigens ein Schotte. Die offenbar wissen, wie man Östereicher behandelt. Wobei Weimann um einiges pflegeleichter ist als Arnautovic. Das gilt auch für Bauer und Wimmer.

Die Abstiegsgefahr beginnt eigentlich schon bei Rang neun (Everton), Vom Zehnten Watford bis zum Drittletzten Stoke gibt es aber nur sechs Punkte Unterschied. Das nennt man Ausgeglichenheit. Für Stoke wird schon der Lambert-Einstand am Samstag gegen Huddersfield enorm wichtig, ebenso wie für West Ham das Heimspiel gegen Bournemouth. Von den Österreichern-Klub muss sich derzeit nur Leicester keine Abstigessorgen machen. Aleksandar Dragovic und Christian Fuchs dürften Samstag daheim gegen Watford erste Wahl sein.

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