Zwei Umstellungen in Österreichs Team gegenüber den zwei Juni-Siegen über Slowenien und Nordmazedonien sind Freitag gegen Lettland in Salzburg fix: Wer spielt im Tor statt Heinz Lindner, wer bekommt die wichtige Rolle von Xaver Schlager im Mittelfeld? Im Mittelfeld hat Franco Foda mehr Kandidaten als im Tor. Unter anderem Florian Grillitsch (Bild oben). Im Tor wird der Teamchef nach Rücksprache mit Tormanntrainer Robert Almer zwischen zwei Debütanten, zwischen Cican Stankovic und Alexander Schlager wählen.
Vor dem 1:0 gegen Slowenien in Klagenfurt fiel am Spieltag Kapitän Julian Baumgartlinger verletzt aus. Daher zog Foda David Alaba ins linke Mittelfeld vor, bot als linken Verteidiger Salzburgs Kapitän Andreas Ulmer auf. Im zentralen Mittelfeld kurbelten die Ex-Salzburger Xaver Schlager und Konrad Laimer. Drei Tage später beim 4:1 in Skopje sah es etwas anders aus. Denn davor musste Alaba wegen muskulärer Probleme passen. Fodas Wahl fiel auf Stefan Ilsanker. Der sicherte im Zentrum ab, Schlager kurbelte über links. Durch seinen Knöchelbruch ist das laufstarke Duo mit Laimer, das zweimal den Unterschied ausgemacht hatte, zerrissen.
Die Personalsituation läßt Foda einige Varianten. Denn nicht nur Baumgartlinger ist zurück, sondern auch Florian Grillitsch, der vor der Sommerpause wegen einer Hüftverletzung gefehlt hatte. Und so ergeben sich einige Möglichkeiten. Welche Foda wählt, wird man Freitag erst 90 Minuten vor Anpfiff wissen. Er könnte Alaba wie vor drei Monaten im Mittelfeld beginnen und Ulmer wieder verteidigen lassen. Dann wäre im Zentrum der Platz neben Laimer, der beim deutschen Tabellenführer RB Leipzig in allen drei Runden zum Einsatz kam, frei. Die Rückkehr des Kapitäns würde auf der Hand liegen. Wenn Foda aber punkto Spielpraxis bei den Feldspielern ähnliche Maßstäbe anlegen sollte wie im Tor bei Lindner dann wackelt der Platz von Baumgartlinger. Denn Grillitsch spielte in den drei Runden bei Hoffenheim länger als Baumgartlinger in Leverkusen und Ilsanker bei Leipzig, der in dieser Saison noch keine Minute in der Bundesliga zum Einsatz kam. Ähnlich liegt der Fall bei Valentino Lazaro, der für Inter noch keine Minute in der Serie A spielte, oder im Abwehrzentrum: Philipp Lienhart in Freiburg und Stefan Posch, der in Skopje zur Pause statt des verletzten Dragovic gekommen war, in Hoffenheim, kamen bisher länger zum Zug als der routinierte Dragovic in Leverkusen. Könnte durchaus sein dass Foda für das Duell beim Tabellenführer Polen am Montag in Warschau auf Erfahrung einigen Wert legen wird.
Gegen den bisher punktelosen Gruppenletzten Lettland darf am Freitag eigentlich nichts passieren. Egal, wer im Tor spielen wird, egal, welcher Besetzung Foda im Mittelfeld hinter den erwarteten Spitzen Marko Arnautovic und Marcel Sabitzer den Vorzug geben wird. Auch offensivere Varianten mit Louis Schab oder Michael Gregoritsch wären möglich. Oder mit Florian Kainz über links, Neuling Thomas Goiginger über rechts. Aber allzuviel wird Foda nicht ändern wollen. Freitag geht es darum, den Pflichtsieg souverän einzufahren, Selbstvertrauen für den Gang nach Warschau zu tanken. Obwohl sicher warnende Stimmen kommen werden: Lettland hielt im März beim 0:2 gegen Polen in Warschau bis zur 76.Minute das 0:0, ehe Robert Lewandowski den Bann brach.
Foto: ÖFB.
