Die berühmte Stamford Bridge in London ist das einzige Stadion in Englands Premier League, in dem Ralph Hasenhüttl mit dem FC Southampton seit seinem Amtsantritt im Dezember 2018 in drei Spielen nicht verlor. 0:0 im Februar 2019, 2:0-Sensationssieg über Chelsea am Boxing Day zu Weihnachten 2019, Samstag in einem Sechstore-Festival 3:3 (1:2), wobei Southampton in der 92. Minute die Niederlage verhinderte. Für die fast ein ehemaliger Hasenhüttl-Schützling bei RB Leipzig gesorgt hätte: Timo Werner brachte mit seinen umjubelten ersten zwei Toren für die „Blues“ in der Premier League Chelsea bis zur 28. Minute 2:0 in Führung gab nach der Pause den Assist zur 3:2-Führung durch seinen Landsmann Kai Havertz. Aber nach dem Jubel um Werner lachte am Ende Hasenhüttl (Bild oben), als er nach Schlusspfiff auf Werner zuging: „Er ist nur glücklich, wenn er trifft“, wusste Hasenhüttl, „ich wollte einen unglücklichen Timo Werner sehen“. Gelang nicht, dennoch war der Grazer zufrieden: „Wir haben den Punkt verdient, waren in der zweiten Hälfte besser als Chelsea!“ Nach zwei Niederlagen zum Start bleib Southampton in drei Runden ungeschlagen, holte sieben Punkte.
Werner hatte ihn vor dem Match auf der Chelsea-Website sehr gelobt. Weil Hasenhüttl ihm in den zwei Leipziger Jahren viel gelernt habe. Was Pressing, schnelles Umschalten, Räume für den Weg zum Tor finden, betraf. Noch mehr schätzte er an Hasenhüttl, dass er sich in der Öffentlichkeit immer vor seine Spieler stellte, Kritik nur intern äußerte. Hasenhüttl gefiel es Samstag zunächst gar nicht, das ihm Werner zeigte, die Tipps gut angenommen haben. Er bewies seine internationale Klasse. Aber die „Saints“ schlugen zurück. Vor der Pause durch den vierten Treffer von Torjäger Danny Ings, nach der Pause durch den Ausgleich von Che Adams unter Mithilfe von Chelseas holländischem Innenverteidiger Kurt Zouma und spanischem Tormann Kepa. Und in der Nachspielzeit, als der dänische Innenverteider Jannik Vestergaard einen Schuss von Theo Walcott, dem 31 jährigen Heimkehrer, zum 3:3 verlängerte. Es war Walcotts erstes Premier League-Spiel im Dress von Southampton nach 14 Jahren bei Arsenal und Everton.
Nicht so zufrieden wie Hasenhüttl mit einem Punkt war Jürgen Klopp nach dem 2:2 (1:1) mit Meister Liverpool im 237. Merseyside Derby bei Tabellenführer Everton. Liverpool führte 13 Tage nach dem historischen 2:7 bei Aston Villa zweimal durch den Ex-Salzburger Sadio Mane, der ebenso wie Ex-Bayern-Star Thiago nach dem positiven Corona-Test wieder spielen konnte, und Mo Salah, aber Englands neuer Stürmerstar Dominic Calvert-Lewin, der in jeder der bisherigen fünf Runden traf, verhinderte mit dem Ausgleich in der 85. Minute den Sieg. Und der Videoreferee, der nach einem Tor von Liverpools Kapitän Jordan Henderson in der 93. Minute erkannte, das Mane bei der Vorarbeit mit einer Schulter im Absits war. Am meisten ärgerte Klopp aber die Knieverletzung von Abwehrchef Virgil van Dijk, die den Holländer nach 16 Minuten zum Ausscheiden zwang. Erlitten bei einem schweren Foul von Englands Teamkeeper Joran Pickford. Da aber van Dijk in der Aktion aus knapper Abseitsposition startete, gab es weder Elfmeter noch rote Karte.