Fußball

Wie geht das? Austria hat auch ein Fitnessproblem

Die Austria kommt nicht weiter, tritt auf der Stelle. Drei Tage nach dem Ausscheiden in der Qualifikation zur Europa League gelang es vor 7215 Zuschauern nicht einmal, den Letzten der Bundesliga daheim in der Generali-Arena zu besiegen. Darum ertönte nach dem 1:1 (1:0) gegen die Admira, die ihren ersten Punkt in der laufenden Saison holte, aus dem Fansektor ein Pfeifkonzert, das man verstehen konnte. Von neun Bundesligaheimspielen in diesem Kalenderjahr gewann Violett nur zwei. Das geht gar nicht. Ebenso wie der Sager des Torschützen Christoph Monschein (Bild oben) im Interview mit „Sky“ gleich nach Schlusspfiff: „Wir konnten uns leider nicht so präsentieren wie in den letzten Wochen.“ Wie bitte? Mit Ausnahme des 5:1 in Mattersburg präsentierte sich Austria nie viel besser als gegen die Admira.

Trainer Christian Ilzer veränderte die Mannschaft gegenüber Donnerstag an fünf Positionen verändert, der leicht angeschlagene Kapitän Alexander Grünwald sass nicht einmal auf der Bank. Monscheins Führung kurz vor der Pause fiel aus einem Konter, bei dem Admiras Innenverteidiger Sebastian Bauer völlig falsch agierte, auf Abseits spielte statt abzusichern und damit der Austria in die Karten. In der zweiten Hälfte passierte offensiv außer eines gefährlichen Schuss von Dominik Prokop nichts ehr. Und so sprach Ilzer die Wahrheit, als er meinte, dass Austria mit dem Unentschieden zufrieden sein müsse. Denn Admira war nach 15 Minuten die aktivere Mannschaft, nach dem Ausgleich durch eine Kombination der Neuerwerbungen im Angriff (Jimmy Hoffer spielte Boris Cmiljanic den Ball ideal in die Gasse) dem Sieg näher. Hoffer hatte den je einmal am Kopf und am rechten Fuß. Beim Kopfball fehlten Zentimeter, beim Schuss rettete Tormann Ivan Lucic. Violett konnte nach der Pause wieder einmal nichts zusetzen. Daher sprach Ilzer nachher auch einen Nachholbedarf in Sachen Fitness an. Aber wie geht das denn? Wenn nach vier Runden etwas mit der Fitness nicht stimmt, dann muss in der Vorbereitung etwas passiert sein, das nicht in Ordnung war. Die 90 Minuten in der zyprischen Hitze mögen zwar für das Admira-Spiel eine Begründung sein, aber nicht, was schon zuvor nach der Pause zweimal gegen Apollon Limassol, LASK und in Innsbruck passierte.

„Jetzt die Nerven wegzuschmeißen, ist nicht meine Sache. Dieser Typ Trainer bin ich nicht“, versicherte Ilzer. Er wird in den nächsten Wochen auch sehr gute Nerven brauchen. „Wir sollten ein bisschen besseres Gesicht zeigen“, schätzte Sportvorstand Peter Stöger die Situation nüchtern ein. Einige Spieler hätten sich unter verschiedenen Trainern seit einiger Zeit nicht so entwickelt wie erwartet. Da stellte sich die Frage, ob das an den Trainern liege oder man die „Jungs“, wie er es sagte, einfach mehr in die Verantworten nehmen  müsse: „Ich habe dazu meine Meinung.“ Wer Stöger ein bisschen kennt, weiß, dass die in Richtung der Spieler geht.

Foto: Austria/Zolles.

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