Fußball

Wieder Triumph für die Ewigkeit: „Kaiser“ Alaba brach in Tränen aus!

Unglaublicher David Alaba! Ganz Österreich muss auf ihn stolz sein. 1:0 (0:0) mit Real Madrid im Endspiel der Champions League gegen Liverpool, das dritte Triple seiner Karriere, sein dritter Triumph in der Königsklasse, der erste mit Real Madrid, sein 30. Titel! Und das mit erst 29 Jahren, einen Monat vor seinem 30. Geburtstag. Das wird für keinen Österreicher mehr zu toppen sein. Bei Servus TV meinte Jan Age Fjörtoft anerkennend: „Jetzt ist Alaba der neue Kaiser von Österreich. Der erste seit Franz Josef!“

Man merkte es an Alabas Reaktionen und Emtotionen. Wie viel ihm dies bedeutete. Schon während des Spiels. Spontanes Abklatschen mit dem überragenden Tormann, den belgischen 1,99 Meter-Riesen Thibault Courtois, dem „man of the match“ des Finales, der mit unglaublichen Reaktionen Liverpool zum Verzweifeln brachte. Viele Kommandos des Abwehrchefs, viele gewonnene Zweikämpfe. Nach dem Schlusspfiff sank er zu Boden, die Hände vor das Gesicht, dann flossen die Tränen. Solche Szenen sah man vom damals 20 jährigen Alaba nach seinem ersten Champions-League-Sieg 2013 mit Bayern im Wembley-Stadion nicht. Zum zweiten Mal musste Trainerstar Jürgen Klopp Alaba gratulieren: 2013 nach Borussia Dortmunds 1:2, Samstag als Liverpool-Trainer. Die Umarmung wirkte inniger. Wie in Wembley trug Alaba  nach der Siegerehrung das T-Shirt mit der Aufschrift, dass seine Kraft in Jesus liegt und die Fahne mit den Farben von Österreich, der Philippinen (Heimat seiner Mutter) und Nigeria (Heimat des Vaters). Wie in Wembley waren die Eltern und die Schwester auf der Tribüne, in Paris auch seine Lebenspartnerin Shalimar, die David liebevoll „Baby“ nennt, und Sohn Zion.

Es war ein ungewöhnliches Endspiel, nach dem Real zum 14. mal als Sieger in der Champions League/Europapokal der Landesmeister, zwischen 196 und 2022 feststand. Anpfiff erst mit 36 Minuten Verspätung, weil es vor dem Stadion ein Chaos und gefährliche Szenen mit Liverpool-Fans gab, was nicht für die französischen Organisatoren sprach. Einige kamen ohne Tickets ins Stadion, viele mit Karten durften dann nicht mehr rein. Die Polizei setzte Tränengas ein. Liverpool drängte Real in die Defensive. Sensationell, wie Courtois nach 21 Minuten einen Schuss des Ex-Salzburgers Sadio Mane an die Innenstange abwehrte. Nach 43 Minuten wagte sich Abwehrchef Alaba erstmals in die Hälfte von Liverpool. Sein Pass auf Karim Benzema hätte fast das Führungstor bedeutet. Zuerst vergab der Franzose, als er im zweiten Versuch doch traf, stand er im Abseits. Bis Video Referee Jerome Brisand das erkannte, dauerte es drei Minuten.

Das goldene Tor gelang nach 59 Minuten dem Brasilianer Vinicius Junior nach  Pass von Fede Valverde. Es war einer von drei Torschüssen Reals. Verlierer Liverpool kam auf 23! Hatte bis zur 95. Minute einige Ausgleichachancen, bot in der letzten Viertelstunde vier Stürmer auf, doch Courtois hielt alles. Über ihn sagte Alaba ganz wienerisch: „Unglaublich, was der wieder zaht hat!“ 28 Minuten vor Mitternacht war Schlusspfiff, die Siegerehrung begann knapp 20 Minuten später. Vier Minuten vor Mitternacht hielt Alaba allein den Henkelpokal in die Höhe. Beim Jubel davor durfte auch der legendäre mit einem Sessel nicht fehlen, den er gemeinsam mit seinem Partner im Abwehrzentrum, Eder Militao, in die Höhe hält. Zuvor fand er noch Zeit, seinen Freund aus Bayern-Zeiten im Liverpool-Dress, Thiago, zu trösten.

Alabas Freund Toni Kroos gehört zu den acht Real-Spielern, die bereits zum fünften Mal die Champions League gewannen. Er brach das Siegesinterview mit dem ZDF aus Ärger über negative Fragen ab, brüllte zu Reporter Nils Kaben: „Ganz, ganz schlimm!“ Bei Alaba, Servus TV und Sky Austria gab es kein Problem. „Überüberglücklich“ war er, mitunter wusste er nicht, wie er sein Glpck in Worte fassen sollte.  Wiederholt das als Grund für den Finalsieg, was er schon zuvor als Stärken bezeichnet hatte: „Wir glauben an uns, werden nie nervös!“ Es war die Krönung einer für ihn unglaublichen Saison, die besser war als jene seines Ex-Klub Bayern München mit nur einem Titel. Die Krönung genau ein Jahr nach dem Tag, als Real seinen Wechsel offiziell bekanntgab.

Die neue Saison bringt für ihn und ganz Österreich schon am 10. August ein historisches Datum: In Helsinki steigt das erste österreichische Duell um Europas Supercup. David Alaba mit Real Madrid gegen Martin Hinteregger und Oliver Glasner mit Eintracht Frankfurt. Ein Festtag für die rot-weiß-rote Fußballszene.

 

 

 

Foto: UEFA.

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