Fußball

„Wir sind Trottel“: Glasners Sprüche bleiben in Erinnerung

Oliver Glasner weiß, dass er bei Eintracht Frankfurt schon einfachere Zeiten erlebte als in den letzten drei Wochen, in denen es in vier Spielen keinen Sieg gab. In der Bundesliga fehlen auf den angestrebten Champions League-Platz fünf Punkte, in der Königsklasse droht Mittwochabend nach der 0:2-Heimniederlage gegen Italiens Tabellenführer Napoli in dem Stadion, das den Namen von Glasners Jugendidol Diego Maradona trägt, das Ausscheiden. Als Nebengeräusche gibt es mediale Spekulationen um Differenzen zwischen Sportchef Markus Krösche und Glasner über die Schwächen der Mannschaft, die hinderlich bei Gesprächen über die Zukunft sein könnten. Glasner hat seit zwei Wochen das Angebot des Klubs, den 2024 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2026 zu verlängern, möchte aber jetzt derzeit nicht darüber verhandeln. Wann sich das ändert, das lässt er offen.

Was sich nicht geändert hat: Glasner liefert Sprüche, die in Erinnerung bleiben. Wie letzten Samstag nach dem enttäuschenden 1:1 gegen VfB Stuttgart: „Diese Mannschaft hat die beste Hinrunde in der Vereinsgeschichte gespielt, steht im Achtelfinale der Champions League. Wir stehen noch im DFB-Pokal und beklagen uns, dass wir kein Selbstvertrauen haben? Wir sind Trottel!“ Das sagte Glasner bei einem Lächeln im Gesicht. Zu lesen war dies fast überall, zu sehen auch Samstagabend im ZDF-Sportstudio. Auch zum Streit um die Frankfurt-Fans fiel Glasner etwas Besonderes ein: „Hoffentlich dürfen wenigstens wir einreisen, bei uns haben ja auch einige deutsche Pässe“. Wegen Krawallen zwischen den Fans beim ersten Spiel verbot zunächst Italiens Innenministerium Frankfurt-Fans die Einreise. Der Eintracht-Protest beim Verwaltungsgericht Neapel war zunächst erfolgreich, ehe die Präfektur der Stadt wieder anders entschied. Daher verzichtete Eintracht auf das der Gästemannschaft zustehende Kontingent von 2700 Karten.

„Es gibt immer wieder Phasen, in denen nicht alles einfach ist“, meinte Glasner zur sportlichen Lage. Bei Mario Götze läuft es nicht so wie im Herbst. Anders als Sportchef Krösche sieht Glasner die größten Schwächen in der Abwehr, die er intern bereits seit dem Karriereende von Martin Hinteregger im letzten Sommer ansprach. Aber es gab auch im Winter kein personelles Nachrüsten mit einem neuen Innenverteidiger. Glasners Wünsche fanden kein Gehör. Trotzdem redet er noch vom Aufstieg: „Diese Mannschaft hat eimnen großartigen Charakter. Den werden wir in die Waagschale entwerfen und Napoli entgegensetzen!“  Ohne diesen Charakter wäre es letzte Saison nicht möglich gewesen, auf dem Weg zum Triumph in der Europa League Barcelona im Nou Camp zu eliminieren.

Glasner glaubt noch an die Aufstiegschance, Liverpools Trainerguru Jürgen Klopp redet darüber nicht mehr. Gegen Real Madrid im Bernabeu-Stadion ein 2:5 aus dem ersten Spiel noch umzudrehen, das wäre ein Wunder. In der Geschichte der Chapions League gelang es noch keiner Mannschaft, auswärts einen Dreitorerückstand aufzuholen. Warum sollte Liverpool das vier Tage nach der 0:1-Blamage bei Bournemouth gelingen? ServusTV und Sky Austria übertragen die Neuauflage des letztjährigen Endspiels live.

Foto: Eintracht Frankfurt.

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